Donnerstag, 4. Mai 2023

Persönliche und intellektuelle Entwicklung


Persönliche Entwicklung:

Ich habe selbst kein festes Bild von mir, mein Ich-gefühl schwankt.
Deswegen kann ich meine Entwicklung nur von aussen grob nachvollziehen.
Viel gelernt habe ich immer in Zeiten, in denen ich mich selbst mangelhaft fühlte auf der einen Seite, auf der anderen Seite ein grosser äusserlicher Druck auf mir lastete (z.B. Abi und Studium). Mein Gehirn ist überhaupt sehr träge und kommt erst mit sehr grosser Anspornleistung auf Touren.
So habe ich Hausaufgaben auch oft mal Nachts erledigt, einfach weil das Hirn dann nachgegeben hat und anfing zu arbeiten, weil es schlafen wollte.
Rein in den menschlichen Fähigkeiten habe ich erst sehr spät angefangen, zu begreifen, was und warum Leute überhaupt etwas tun (hauptsächl. bei der Lehre). Mir fehlten Moralvorstellungen aber auch Kommunikationsfähigkeiten und Einfühlungsvermögen. Das lerne ich immer noch. Aber auch beruflich usw. ist das Pensum noch riesig. Um so mehr man lernt, um so weiter splittet sich alles auf und um so mehr neue Richtungen kann man verfolgen.
Dasselbe gilt auch für Privatinteressen aber da bin ich in der Entwicklung eher gehemmt (immer noch) und brauche ständig Anstösse.

Eine Sättigung hat sich bei mir aber auch schon auf einigen Gebieten eingestellt. Also hauptsächlich medial bin ich unheimlich gesättigt.
Was ich will, weiss ich nach wie vor nicht so genau, kann aber mittlerweile in der Kategorie "Zukunft" denken, noch gar nicht so lange her, da bestand ich nur aus einem wirren Mischmasch aus Vergangenheit und Gegenwart. Eine persönliche Zukunft als Plan existierte gar nicht.

Intellektuell:

Ich würde meinen Geist nicht als klar, sondern eher chaotisch beschreiben. Relativ Dummes und Kluges kann da schnell aufeinanderfolgen. Ist wie Angeln im trüben Teich, mal hängt ein Fisch dran, mal ein alter Schuh.
Als Kind hatte ich Spass an Spielen mit stupiden Wiederholungen, Magnetangeln, Perlenfädeln, Bilder auf Kork pinnen, Puzzles, Knete, Elektrozeugs mit Klingeldraht und Glühbirnen. Buchstaben haben mich nicht interessiert und Zahlen auch nicht und andere Kinder ich sag mal wenig.
Der Kindergarten war aber wichtig, da wurde mit uns viel gebastelt usw. und man konnte alle die sozialen Grunddinge am Sandkasten klären.
Gut fand die Kindergärtnerin, dass ich auch im Winter die Baumarten noch auseinanderhalten konnte.
Wichtig waren für mich die altdeutschen Bücher meiner Urgrossmutter, insbesondere die Universallexikabände, Atlanten und Bestimmungsbücher, da hab ich mir die Bilder angeschaut. Auch ihr Garten war toll.
Lesen habe ich in der Schule gelernt und Rechnen mit einer Rechenmaschine (mit Glühwendelanzeige!) bei meiner Mutter auf Arbeit (bequem). 
 
In der Grundschule hatte ich nie Probleme mit irgendwas ausser Schönschreiben. Im Abitur lernte ich recht wenig freiwillig (eigentlich nur Deutsch und Bio), der Rest war von den Lehrern mies präsentiert.
Dazusagen will ich aber auch, dass andere in meiner Abiklasse mit Mathe etwa keine Probleme hatten, während ich oft den ganzen Matheunterricht in einer Art andächtigem Staunen starr verbracht habe, wie etwa, wenn man einem Zauberkünstler zuschaut: wie kam dieses Ergebnis nun so magisch zustande?
Mathegrundlagen holte ich in der Lehre auf, Physik im Studium. Seitdem weiss ich, dass eine klare Präsentation ohne Auslassungen der vermeintlich trivialen Anteile das A und O einer (für mich sinnvollen) Wissensvermittlung sind. Alles sollte einigermassen logisch ineinandergreifen, grade bei der Herleitung von Formeln.

Das Studium war das wichtigste in der Entwicklung und hat mich immer wieder bis an den Rand gefordert.
Die Doktorarbeit setzte das weiter fort. Es war eher ein "Rennen ums Überleben", soziales Weiterkommen. Beim Studium geht es ja um was, entweder man bleibt auf dem Abi sitzen und ist arbeitslos oder bekommt das Diplom. Dissertation ist ähnlich, wenn auch nicht mehr ganz so heikel. Ich fühlte mich dabei auch ehrlich oft intellektuell überfordert und zog die Scheuklappen über. 
 
Andererseits treibt mich das Hirn auch immer mal weiter. Langeweile im unproduktiven Sinne schadet mir über längere Zeit nicht, da das Gehirn dann auf Autobeschäftigung (obwohl, doch, es kann gefährlich werden) fährt. Langeweile im produktiven Sinne (also "richtig" arbeiten) halte ich nicht lange aus, ganz anders als als Kind. Das Neubegreifen auf neuen Gebieten ist immer wichtig. dabei gehe ich auch ehrlicherweise gar nicht gern in die Tiefe, was man landläufig auch unter Bequemlichkeit kennt (ist aber auch ein typischer Zug von Depressiven, dazu später mal).

Ich hatte bei der Doktorarbeit viele klügere Menschen um mich auf Arbeit, kann mich also einigermassen einschätzen.
Ich habe mich ein bisschen mit (Internet-Spiele-)IQ-Tests und IQ-Trainern auseinandergesetzt und denke, das so Training helfen kann, brachliegende Potentiale aufzudecken. Mein IQ liegt demnach etwa bei 110.

Das wichtigste in der Entwicklung denke ich waren die Entschlüsse, etwas anzugehen, dass ich im voraus nicht abschätzen konnte (Abi, Studium usw.). Äusserliche Einflüsse waren auch wichtig, Computer, Reisen usw.
Ich sage auch mal, hätte es den Mauerfall nicht gegeben, würde ich heute als "Geologiefacharbeiter" Braunkohle abbauen, weiterhin Bier trinken und in die Glotze schauen.
 
Hier geht es weiter zu "Wie ich denke". Hier zu "Vergangenheit". Und hier zu "Spielzeuge".

Mittwoch, 19. April 2023

Radioaktive Träume

Tief im Bunker, wo die Schwärze regiert,

Leben die Ratten ganz ungeniert.

Sie tanzen und singen so fröhlich dabei,

Inmitten von Trümmern, ganz wild und frei.


Doch ihre Gesänge sind anders geartet,

voll Freude und Frieden, unerwartet.

Mit hohen Stimmen, geschmeidig wie Seide,

Singt die kleine Gemeinde im grauen Kleide.


Ihr Gospel klingt durch die düsteren Gänge,

Ein harmonischer Ruf aus entrückter Menge.

Die Worte sind stark, voll Hoffnung und Glaube,

Ein Licht im Dunkel, unter steinerner Haube.


So wenn ein Lied klingt in stiller Nacht

Und ein Gefühl von Frieden in dir erwacht,

Denk daran, dass auch in der Dunkelheit,

Liebe, Frieden und Freundschaft gedeiht.

 

Montag, 12. Dezember 2022

Die unterirdische Partie - Schachreime Teil 2

Rico: weiß    Sebastian: schwarz

e4 (sieh Ende Schachreime Teil 1)

c5 das ist ganz ungelungen,
denn da wäre noch
gewesen, einiges an
Schmähungen und Demütigungen.

d4 das Demütigen und Schmähen,
soll auch in diesem Spiel nicht fehlen. 
Das alte Spiel das war verzockt,
da gab es nichts mehr was mich lockt.
Nun staunt dein kleines Bäuerlein Klötze
wie ich das Mittelfeld besetze.

cxd4 Hör ich Besetzung seh ich Rot,
das hat so Links-Grün-Punk-Bezug!
Zerrt sie raus und schlagt sie tot,
da bin ich Ordnungsmensch genug!
Braven Bürgern Häuser klauen
statt Arbeit, Konsum, Fernseh schauen.
Was ich nicht hab' muß keiner haben,
schon gar nicht diese linken Schaben.

Sf3 Den Knüppelgarden nicht verlegen,
setzen wir ein Pferd entgegen.
Dies haben wir ja auch nicht doof,
vom Kommunenbauernhof.
Dazu singen wir ganz sacht:
„Lacht kaputt, was euch kaputtlacht!“

Sc6 ein Pferd das hab ich auch dabei,
ich nenns "berittene Polizei"

Sd2 Hat man zwei von diesen Pferden,
ists nicht weit zu Pferdeherden.
Halt nein Sxd4 soll es sein,
dann ist es auch deutiger ein.

g6 der Bauer ist zu Fuß, doch denkt:
'ob jemand mir ein Pferdchen schenkt?'

c4 Schaukelpferdchen, Kerz und Zimt,
gibts zu Weihnachten bestimmt!

Lg7 Ich heiße Bischof, bin ein Tändler,
im Nebenerwerb Pferdehändler.

Le3 Cowboy bin ich, vom Nam‘ Pfaffe,
mein Pferd ich nicht vom Lasso lasse.
Derweilen musst du dich bescheiden

und darfst dich nur am Anblick weiden. 
Doch später für gerechten Lohn,
bekommst du deine Pferdchen schon.

Sf6 Gerechter Lohn? Da muß ich lachen,
ich will ja auch noch Marge machen.
Ich schau jetzt erstmal anderweitig,
zum Festlegen ist es zu zeitig.

Sc3 Laufens doch net wieg Sie netta Moa,
i biad no ondra Pferdla o.
Zu zwiad, im Schock odr hundrad Stüack,
kommens und versuchn Sie ia Glügg!

Sg4 Herr Pfaff, mich dünkt ihr wollt mich schröpfen,
ihr wollt mir viel zu viel abknöpfen.
Ich zahle, daß mich Gott bewahre,
nicht für solch minderwertge Ware.
Daß ihr mal seht, welch Qualität
an edlen Pferden mich beglückt,
hab ich mein eignes 'rangerückt.

Dxg4 Ja so ein Tausch gefällt mir sehr,
rasch gib dein schwarzes Pferdlein her.
Dann bekommst du, abgemacht,
einen Schimmel voller Pracht.

Sxd4 das war aber nicht abgemacht,
dass ihr die Dame mitgebracht.

Ld3 Beim günstig‘ Einkäufe erspähen
sind die Damen Koryphäen.
Nun bring ich hier den zweiten Pfaffen,
um die Ware zu begaffen.
Und wenn es weiter so gut läuft,
kauf ich mir noch ein paar Sklaven.

d5 wenn ihr euch da mal nicht verrennt;
ich glaub' dass euch der Hut schon brennt!

Dd1 Ja beim Einkaufsbummel schnüffeln
wieder die Coronabüttel,
und mit ihren Abstandsquoten
wird der Massenspaß verboten.
Darum kehrt die Dame heim
und hört ganz laut Matthias Reim.

dxe4 die Maskenpflicht hat ihren Sinn,
steckt oftmals doch ein Dickface drin!

Lxe4 Dicke oder Dünn‘ Gesichter,
in der Maske das Gelichter
sieht alles wie Banditen aus
und die Verkäufer überall
fürchten einen Überfall,
wenn ein Vermummter in ihr Haus
mittendurch die Tür einfällt
und ein Pfund Reißnägel bestellt.

o-o "ein Pfund Brot bitte!"
"Gute Frau, das heißt doch jetzt Kilo."
"Fein, ein Pfund Kilo bitte."

Damit sie sich nicht fürchten müssen,
ham sehr weise wir beschlissen:
nicht nur die Maske vors Gesicht,
nein, auch den Einzelhandel dicht.

Sd5 Dass man vorn die Tür verschlossen,
hat noch nie nen Dieb verdrossen.
Gangster hinterlassen ihre Schäden
in den Läden an denselbigen der Fenster.
Sie sind praktisch Quereinsteiger wie der Geiger
mit dem Zähler für die Radioaktivität.
Nur dass es nicht um Radio geht,
dabei, nein Stehlerei und Hehlerei
und Arbeit für die Polizei.

e5 Arbeit für die Polizei?
So wie in Leipzig vor ner Weilen
die Asservaten - eins, zwei, drei -
(Fahrräder warn's) neu zu verteilen?

O-O Ja nun ist‘s wieder soweit,
es ist Umverteilungszeit!
Ob Fahrräder, ob Sturmgewehre,
auf das niemand sich beschwere.

Te8 auch wenn so mancher heute hadert
so gab es doch mal eine Zeit,
da sprach man nicht von Diebstahl, sondern
von 'sozialistisch umgelagert'.

f3 Jesus ist ein Sozialist,
weil er fürs Umverteilen ist.
Er wird geboren jedes Jahr,
wie ein Insekt, ja wunderbar
lässt es sich in Sekten leben
um den Armen was zu geben.

Le6 mit dem Gedicht
stimmt etwas nicht,
der letzte Satz
der reimt sich kaum.

Dd2 Auch ungereimt
kann es noch ein Gedicht sein
Mit Wodka kann man auch dicht sein
In Fischbrötchen komm Fisch rein.
Aber der muss nicht frisch sein.
Doch die Dose muss dicht sein.
Sonst wurde man geleimt.

Tc8 mit Tc8 das Feld bereitet,
Vernichtung hiermit eingeleitet.

b3 Sacht die Rentiernase zittert, 
wenn sie die Vernichtung wittert.
Doch ich denk mir nichts dabei und 
setz den Bauern auf b3.

b5 der Mensch war stets sehr gut beraten
der Tiere Zeichen zu betrachten,
ihre Warnung zu beachten,
anstatt sie umstandslos zu braten.

Ld3 Zum Weltuntergang ist der Braten 
ganz besonders gut geraten.
Im atomaren Feuer war 
das Ren in 2 Sekunden gar.

Lxd5 Am hohen Tag des Ragnarök
nimmt auch Odin sich sein Stück
vom gut gebratnen Elkesfleisch.
Und denkt sich dabei: "Hm, vielleisch...
vielleisch, ich denk nur so; vielleisch
schmeckt Ferdefleisch auch roh."

xd5 Thor lässt seinen Hammer sausen
Du willst wohl alleine schmausen?
Hugin werde ich mir dünsten 
dann ist es aus mit deinen Künsten.

Dxd5 Weil Odin noch am Nachschlag kaut
sagt er zu Thor mal nix und schaut
nur mampfend in die große Runde
'wo iff noff waff tu freffen funde'.

Lc4 Bei Ägir und Klabautermann, 
schau dir mal den Alten an
Vom Fressen plagt ihn schon die Gicht,
Denkt Thor und macht die Schotten dicht.

bxc4 das hatte Odin nicht verstanden,
war wohl ein Brauch aus fremden Landen.
Sich über seinen Wanst mokieren,
nur um dann weiter zu servieren.

Mist, ich habe schon wieder gepatzt.
Bei mir steht dein Bauer auf f5.
Wenn Herr Odin also gnädigst
zu b5 zurückkehren könnten,
würde ich dem mit Tc1 antworten. Prosa off.
Tac1 damit du weißt,
welcher Turm zum Felde reist.

f5 Odin erwacht, sein Magen knurrt.
Neben ihm Thor, die Mißgeburt.
"Ach, hatt ich einen schönen Traum
von Völlerei, Met, fetten Frau'n.
Sie quält mich sehr, die Träumerei,
denn hier gibt es nur Gerstenbrei
und blankes Wasser zum Verzehr."
(Vom Küchenblock winkt Schmalhans her.)

Er sieht wie Thor sich wohlig streckt,
der Kerl ist ihm zutiefst suspekt.
"Zwischen erträumtem Festgelage
und hier dann dieser Schweinemast
ist, daß ich das sehr klar mal sage,
schon ein erheblicher Kontrast.
Doch du scheinst mir sehr guter Dinge
und wohlgerundet ist dein Bauch;
so wenn ich je zum Vorschein bringe
daß du mich hier bescheißt, du Lauch,
daß du mir Götterspeis' versteckst
und heimlich Leckereien schleckst;
dann wird von hier bis nach Walhallen
das Echo der Backpfeifen schallen!"

Mit diesen Worten, klar und harsch,
steht Odin auf von seinem Bett,
tritt wem sich zeigt fest in den Arsch,
und geht auf Jagd nach frischem Bret.

Lxd4 Das Festmahl wird gleich weitergehen,
ehe Odin sichs versehen.
Zwei fette Täubchen wie bestellt,
flattern vor der Asen Zelt.

exd4 das ist doch was für'n hohlen Zahn,
ich hoff es fängt gleich richtig an?

Ld3 Das machts dir leichter jedenfalls,
und du verstopfst dir nicht den Hals. 

bxc4 dann weiter halt in kleinen Happen,
Hauptsach es gibt etwas zu schnappen.

bxc4 Nun rollen große Schüsseln rein,
mit Fleischsud, Klöss und obendrein,
schickt sich der Tranchierer an
zu teilen Wildbret, Schwein und Goldfasan.

bxd5 den Bissen noch und dann den nächsten,
dann ist es das derweil gewesen.

cxd5 falls du Lxd5 gemeint, so wie es
oberflächlich scheint,
es sei denn, dass aus großer Tiefe
noch ein versteckter Bauer riefe.

B für Bischof, muss ich sagen,
denn von b auf d zu schlagen
wär auch schwierig mit nem Bauern,
Dxd5 nun ohne Bedauern.

(Der Rest des Spiels ist ungereimt und soll
sich deswegen im Nebel der Geschichte verlieren.)

Montag, 24. Oktober 2022

Die unterirdische Partie - Schachreime Teil 1

Weiss: Sebastian  Schwarz: Rico

e5 Sc3 Sf6 Sf3 (Vorgeplänkel)

e4 was treibst du da wieder? Neue Exzellenzinitiative?

Sg5 Nüffe? Welfe Nüffe?

Sc6 Nuss muss

Sgxe4 auf die Nuss dem Proleten

Lf3 die Proleten beten für Peseten

Springer schlägt Läufer r3

Sorry ich muss mich jedes Mal an das umgedrehte Brett gewöhnen und überhaupt meinte ich Lf7.

Lf3 gibt aus keiner Perspektive irgendeinen Sinn. Genauso wenig wie Lf7

Le7 Das könnte doch Sinn ergeben oder? Ich kaufe einen Vokal!

Sxf6+

Lxf6 Rüpelei!

Sd5 ein Unfall, aber war ja klar, dass Du gleich überreagierst

A5 nun mal sachte, Herr Wachtmeister

e3 Angenagter! Ihnen wird zur Last gelecht sie hätten an dem Mast gesächt!

0-0   Ich hab nicht am Mast gesägt ich hab nur mit dem Ast gefegt.

d4 b6

Ld3 Licht spart sehr viel Energie wenn’s aus ist

Sb4 ... wenn ich es nit sieh! Zeit für Reim muss sein.

Scf6+ Es ging doch bei der Lichtgeschichte
nur um den interessanten Fakt:
um, sozusagen, Wissensdichte,
nicht um den bloßen Reimestakt.

xf6 Trotz alledem: wo das Licht sich nicht gereimt,
fühlt der Dichter sich geleimt!

wer schlägt f6? worauf soll denn Licht sich reimen,
vielleicht auf Schall? Dann hieß' es Lall!

g7-xf6 Der Bauer wars, der sich im Wald
aufs Pferd gesetzt und rumgelallt.

Dg4+ er quält mein Pferd ganz ohne Grund,
ich zahl's ihm heim dem dummen Hund

Kh8 der König statt sich zu besudeln
versteckt sich hinter seinen Pudeln.

Lb1 ist der korrekte Zuch
auf Sudelkönigs Fluchtversuch

d5 Wenn Bauern über Felder springen
um Damen in Gefahr zu bringen
freut mich das vor allen Dingen.

Die Dame hüpft nur auf f3,
und schon ist die Gefahr vorbei

Qd6 Die Dame: Düster ziehn nun Wolken auf,
sie nimmt den schweren Weg in Kauf.
Doch sind die Weißen unbedacht,
ein Schachmatt am Ende lacht.

Der weiße König neigt sein Ohr zu dem Berater.
„Gerüchte drangen zu mir vor,oh Imperator.
Von Wolken, Scham und Ungemach;
am Ende wär't ihr unbedacht!"
Der König, Ruhepuls von 30,
sprach: „Solcher Art Gerüchte weiß ich,
doch meistens ist da nix dabei,
jetzt ziehn mer erstemal a3!"

Sa6 Das Pferdchen dachte sich beileibe,
wär das Schachbrett eine Scheibe,
stünde ich nicht hier im Stau
zwischen Mannheim und Kraichgau.

Springer a6, ja? cxd5 da hinten steht er recht,
der Gaul; ist sowieso dumm fett und faul.
Und ich, mit einem schnellen Streich,
besetz' die Scheibenmitte gleich

Tg8 Der Turm auch rund und sehr behäbig
bewegt sich langsam und nur wenig.
Die Scheibenmitte ist mir schnurz,
ist doch die Lebenszeit dort kurz.

e4 wir siedeln hier seit vielen Jahren,
nur gutes ist uns widerfahren

Lg4 Auf weißen Feldern kommt gesegelt,
der schwarze Läufer dieser Flegel,
der behauptet auch am Rande
ist bedrohen keine Schande.

Dd3 Die Dame macht sich fast ins Hemd,
sie rafft die Rockschöße und rennt.

Tg6 Die Oide is jetz weggrennt
moil saign ob sie au wieda kemmt!

f3 ist Bauers Sehnsuchtsort,
die Dame bleibt fürs erste fort

Lc8  Der Läufer geht jetzt lieber heim,
zu wütend sind die Bäuerlein.
Er wollte doch bloß Kunde bringen,
ein wenig lachen, saufen, singen.
Doch die frigide weisse Dame
verwehrte ihre Anteilnahme!

g3 Von wegen Wein, Weib und Gesang,
er suchte Mord und Untergang!
Mein keusches Weiblein zu umheucheln
nur um es eiseskalt zu meucheln!
Wär' sie nicht schleunigstens geflohen,
so wär die Tat gefolgt dem Drohen.
Durchschaut ist, was er ausgeheckt;
wolln seh'n wie ihm die Antwort schmeckt.

c5 Das Vorspiel und die Zeterei
- nun gehts zur Sache - ist vorbei.
Es werden blutig Köpfe fallen,
von Bauern, Läufern, Türmen, allen.

d5xc6 e.p. so sei es.
Und um den Plan zu untermauern
mach ich ne Leiche aus dem Bauern.

Dc6 Mist dieses e.p. hatte ich nicht aufm Schirm
aber ich hau zurück und versuch mein Glück

Le3 Mit großer Hoffnung aufgebrochen
und im Vorbeigehn abgestochen.
So geht der große Plan dahin,
den Sudelkönig führt im Sinn.
Der lotusblütenweiße König
besudelte sich bisher wenig;
bekleckert hat er sich indessen
mit Ruhmestaten unvergessen.
Und unversehrt wie eh und je
steht die Brettmitten-LPG.

Dd7 den Schritt, gen Ungemach gerückt
tapst die Dame nun zurück. 
Nun muss sie den Beratern lauschen
und Krone gegen Stahlhelm tauschen.
Der Geisterkönig grinset bleich,
sein Heer ist einer Mauer gleich.

La2 ja Hintertür, das sieht ihr ähnlich,
doch auch das stört weiß nur wenig.
Nun steht sie da die schwarze Dirne,
der Stahlhelm drückt ihr wohl aufs Hirne!

Lb7 Zur 5. Saison setz ich Schmarren,
das ist die erste Pflicht des Narren.
Die Truppe wird so oft gemischt,
das keiner weiß, wo vorne ist.
Damentausch kann Vorteil zwingen
tuts noch ein 2. Stückchen bringen.

Tc1 bisher hat er sich ausgeruht,
nun schaut er, dass er auch was tut.

Sc5 auch das zur Seit gestellte Pferd
ist zum Angriff noch was wert.

Dd2 es taugt zu gar nix dieses Pferd,
schon ist der Angriff abgewehrt

Sa6 So tanzen sie wohl 100 Tage
oder ändert sich die Lage?

Lc4 Eskalation mach ich nicht mit,
lieber Containment-Politik

Tf8 Containment?
Wo bleibt da das Entertainment?

d5 um weiter zu entspannen,
ist besser für die weißen Mannen

Sc5 nochmal in hoher Not.
Jetzt gehts nur um den schönsten …

b4 obwohl ich nur sehr ungern reite
probier ichs von der linken Seite.
Doch noch was, fast hätt ich geweint:
der letzte Zug war nicht gereimt?!

Sa4 gehts weiter wie am Schnürchen
wie gesagt durchs Hintertürchen.
Meine Laune war dahin,
hatte ich doch Sieg im Sinn
oder wenigstens Remis
doch nun verlier ich schnöde dies
Spiel ausgerechnet mit b5
doch ich mach mich auf die Strümpf
anständig noch zu parieren,
erst das Pferd vom Eis zu führen,
dann noch ein paar Bauern treten
und zwischendurch um Wunder beten.

bxa5 nun gut, dann trockne ich die Trän',
es sei Dir einmal nachgesehn.
Und, vielleicht tröstets Dich ein wenig:
Die Hoffnung stirbt erst mit dem König

bxa5 Am Rande der schwarzweißen Welt
ist es ein Bauer der jetzt fällt.
Denn schnell den Kecken aufs Rapier,
bevor Blödmann promoviert.
Im Dunklen, dass ist trotzdem klar,
weiß niemand wessen Mann das war. 

Tb1 ich rück den Turm ein Stückchen ran
und zwar ganz einfach, weil ichs kann!

Lc8 Der Bischof hat nur eins im Sinn,
versteckt sich nebst der Königin.
Manche wollen ihn verspotten,
doch er musste sich abschotten,
vor dem fetten Turme glatt,
denn der machte ihn sonst platt.

Dxa5 Der Burggraf sieht den Pfaffen ziehn
und winkt noch höhnisch hinter ihm.
Hätt er ein echtes Gottvertrauen
bräucht er nicht feige abzuhauen.
Die Dame macht sich auch mal bieder
und metzelt einen Bauern hin.
Das ist ihr eigentlich zuwider,
aber doch irgendwie auch schön.

Dh3 Die Dame stöckelt ganz adrett
und mit Schwung quer übers Brett.
Sie mustert da die weissen Truppen
und raucht kurz am Geräteschuppen.

Qxa4 Jaja, so ist die feine Dame,
kann halt nicht aus ihrer Haut.
Rumstehn, gucken, rauchen, stänkern;
na wenn sie meint daß sie das braucht...
Da war doch noch so'n Kandidat,
der nutzlos nur am Rande steht.
Ja richtig, Ferd der faule Springer,
was bleibt ist Dung für's Rosenbeet.

Dg2 Lass das Ferd Radieschen schauen
lieber werde ich mich trauen,
hinter die Haubitzen eilen
ein paar Schellen zu verteilen.

Tf1 verwegen ist sie, muß man sagen;
ich will nur später keine Klagen.

Tf1? Da geb ich auf,
da nimmt nichts Gutes seinen Lauf.
Tg1, das wär ne Sause
doch nun start ich ohne Pause
die neuste unterirdische Partie!
Ich setz e4, jetzt oder nie.