Das Kroko blieb auch
noch einen Weile liegen, und als der Morgen herandämmerte wurde
Paketmann wieder wach. „Hallo mein grüner Freund", flüsterte Paketmann
und setzte sich ächzend auf. „Hund und Katz, wo sind wir hier bloß
gelandet?" Sogleich begann er seinen Körper zu begutachten, ob noch
alles da wäre. War noch alles da. „Bei dir alles ok, Kroko? Warte, so
kannst du hier nicht rumlaufen." Paketmann nahm dem Kroko den Maulkorb
ab.
„Aber schön merken: Ronnie ist kein Futter." Paketmann versuchte
zu lachen aber es hörte sich mehr so an: "Hahaauaaua!" (War wohl doch
etwas mitgenommen). „Nu, was guckst du so? Troll dich!" Da hatte
Paketmann recht und Kroko machte sich auf die Socken. Nichts gegen den
Strandsand. Der war schön weiss und weich, und eignete sich bestimmt
gut zum Eiereingraben. Aber da hatte es von ferne ein paar Geräusche
gehört, die ihm bekannt vorkamen. So ein Glucksen und Blubbern, so ein
Piepen und Quaken. Konnte es sein?
Nach dem Sand hieß es sich
zuerst durch jede Menge langfingeriges trockenes Laub wühlen. Bei
Gelegenheit stellte Kroko fest, dass diese Langfingerblattbäume
überhaupt keinen Schatten spendeten. Und man konnte sich nicht unter
ihren Wurzeln verkriechen. Wozu waren sie gut? Bums! Landete ein großes
rundes Dings vor seiner Nase. Vorsichtshalber biss das Kroko hinein.
War es gefährlich? Und weil Krokodile kräftige Kiefer haben, zerbrach
das runde Dingens. Es war innen hohl und schien nicht weiter lebendig
zu sein. Auf jedenfall nichts zu Essen für ein Kroko. Und weiterhin
waren Orte, an denen Sachen vom Himmel fielen ungesund, jawohl! Also
weiter... Es ging noch über ein paar schwarze, raue Steinbrocken, durch
dickes und kratziges Unterholz. Sehr gut, denn hier war es nicht so
heiß.
Und wie es richtig vermutet hatte wurde der Boden bald
matschiger und wässeriger und jede Menge geflügelte kleine Sachen
flogen durch die Gegend. Ach das war fast wie zu Hause, nur noch besser
hier! Und was hatte das Kroko auf einmal für einen Hunger nach
glupschigen Unken oder einem schönen Mulch! Mjam! Als es den ersten
Frosch an einem Zweiglein herunterhängen sah, kümmerte sich das Kroko
nicht darum, dass der rot war, sondern machte einen herzhaften Haps.
Prima, man konnte sein Essen hier vorher sehen! Bis zum Abend hatte es
sich Leckerbissen aller möglichen Farben einverleibt und trieb gemütlich
und zufrieden in einem modderigen Tümpel, aus dem tote Holzstumpen
staken. Da der geneigte Leser ja nun aber weiß, dass man exotische
Lurche nicht essen soll wegen ihrer Giftigkeit, ging es dem armen Kroko
bald seeehr schlecht. Und es hatte einen gar fürchterlichen Traum.
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