Gelbe Blüten über Grün,
Steh'n auf meiner Fensterbank.
Und ich hör den Vöglein zu
Bei ihrem fröhlichen Gesang.
Sonntag, 23. Februar 2025
Küchenfenster
Montag, 16. September 2024
Die Woge - Spiegelbilder
Harmonie und Vollkommenheit 
blühen im Augenblick. 
Im schmalen Grat 
zwischen gestern und morgen. 
Auf dem Kamm der Woge 
reitest Du durch Täler. 
Immer auf dem Weg 
und doch schon angekommen. 
Wo ist die Woge? 
Was Du beobachtest, 
ist nur für Dich. 
Es rinnt durch die Finger 
und war doch da. 
Erinnere Dich 
an den Augenblick. 
Dann blicke durch 
Deine Augen. 
Vielleicht zum ersten Mal.
..........
Der eine Blick 
durchs Kaleidoskop 
findet nicht vorhandene Muster. 
Sterne
 und Herzen: 
Das Muster ist Ursache 
der Täuschung. 
Muster übereinander 
gelegt, 
ergeben Überlagerungen, 
Wege im Wirrwar. 
Diese Wege sind 
stabiler 
als die Muster. 
Sie entstehen aus der Vielfalt. 
Sie ergeben 
sich dem Beobachter 
mit der Zeit. 
Sie entstehen im Beobachter 
mit der 
Zeit. 
Der Blick hinaus 
ist ein Blick hinein.
Freitag, 9. August 2024
Der Namenwal - Der Plattschwanz - Die Miesmuschel
Ein zahnloser Zahnwal im arktischen Meer 
sann hungrig der beissfreud'gen Zeit hinterher 
Vor seinem einst Furcht einflössenden Rachen 
bogen sich nun die Robben vor Lachen! 
Um keinen weiteren Spott zu erleben, 
hat er sich als Zweitewal ausgegeben. 
Und schlürft' dann aus kleinen, weichen,  
Seegurkentieren ein Breichen.
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Der Plattschwanz schwebt als Schleier, 
durch die See im Süden. 
Und er legt seine Eier 
in Grotten tief hinieden. 
Die Zebraschlange ist des nachts 
der kleinen Fische Tod. 
Und knäult am Tag sich selig ein 
bis hin zum Abendrot. 
Nur eines wurmet das Reptil,
 der Meerestiere Lügen 
Ein Seepferd sei, beim Discofox 
ihm auf den Schwanz gestiegen. 
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Was ist der miesen Muschel mies 
so über allem Maße. 
Sitzt dicht wie Moos am Kielesrand, 
als blinder Schiffsansasse. 
Die Wohnung, die fährt Tag für Tag 
12 Knoten in der Stunde. 
Und wird das alte Öl verklappt, 
wirds ihr ganz schal im Munde.
Mittwoch, 7. August 2024
Die Morgenstadt
Aus ölig schwarzem stillen Weiher 
heben sich des Himmels Lider. 
Die blaue Iris frei von Schleier 
reibt sich der Schläfer ganz. 
Und das geheime Leuchten 
sinkt zu Füssen nieder. 
Es stöhnt und kreischt das gläsern Kind 
in ungestümen Tälern. 
Und silberhell mit heissen Wind 
aus seinen Engelsblechtrompeten 
bläst es die Blumen von den Gräbern. 
Dann zuckt der Mund ihm ungebeten: 
Zum Lächeln voller Glanz.