Rico’s Edit:
Es war mal ein fahrender Ritter,
der kam in ein schlimmes Gewitter.
Da ging es ihm schlecht,
sein Helm war aus Blech
und das bereute er bitter.
Es flossen die Regenbäche,
durch Helm und durch Scharniere.
Und was, wenn durch die Bleche,
ein Blitz vom Himmel führe?
Seinem Pferd jedoch gings gut,
ohne Schirm und ohne Hut.
Wiehernd pfiff es vor sich hin
trotz Gewitter froh im Sinn.
Der Ritter platzte fast vor Wut.
Er ritt durch das Land der Angeln
schon seit mehreren Wochen.
Und, das muss man bemangeln,
dort regnet es ununterbrochen.
Es war damals auch keine Wonne
im heißen Land der Bengalen.
Denn unter der heißen Sonne
litt er scheußliche Qualen.
Wie konnt' nur sein Ross fröhlich pfeifen
und nicht im geringsten zu begreifen,
dass er so litt und ächzte
und nach nem Sonnenstrahl lechzte?
Er befahl ihm, sich’s zu verkneifen!
Das Pferd sprach darauf zum Ritter:
„Ich trag dich durch dieses Gewitter
und sicher auch noch viel weiter
und trotzdem bleibe ich heiter.
Ich pfeif, auch wenn es dir nicht passt,
egal, welche Laune du hast!“
„Derdaus!“, pfiff’s donnernd von oben
so dass die Wolken zerstoben,
(Vergnatzt die beiden weiter ritten,
als hätten sie sich recht zerstritten),
da begann der Himmel zu toben.
So kamen sie in einen tiefen Morast
und wären beinahe ersoffen,
da war der Ritter in eiliger Hast
von schwerer Entscheidung betroffen.
Immer tiefer zog ihn sein Gewicht!
‚Soll ich? Oder soll nicht,
den Helm entfern’ vom edlen Kopfe?
Am eigenen Schopfe
sollt ich mich ziehn,
um dem Moraste zu entfliehn!’
Jedoch die Entscheidung platzte,
sein Antlitz verzog sich zur Fratze.
Viel zu flott versank er im Sumpfe,
feucht wurden ihm Augen und Strümpfe,
unterm Helm das Wasser schon schmatze!
Im Sumpf lebte auch eine Nymphe,
die mürrisch ihr Näselein rümpfte.
‚Wie konnt‘ dieser Ritter versinken?‘
und packte ihn an seinem Zinken,
geradewegs durch das Visier,
und sagte „Dich schnappe ich mir!“
Der Ritter war nun ihre Beute,
ein Prachtstück, was sie sehr freute!
Sie tat ihn ganz lieb umsorgen,
er fühlte sich wirklich geborgen,
bei der Nymphe und ihrer Meute.
Der Gaul rief: „In diesem Sumpf,
habe ich keine Zukumpf!
Drum gebt mir die Bleche,
die trag ich ganz freche
als eine Attrappe,
so dass ich als Rappe,
frei bin, mein einziger Herr
ein Geisterreiter dann wär.‘“
Die Nymphe lachte vergnügt
‚Wie sich alles nun fügt!
Wir haben hier einen Geist,
er ist Herr Heinrich von Kleist,
der wäre so gern mal ein Ritter
und fürchtet sich nicht vor Gewitter.‘“
Von Kleist kam bei kräftigen Brisen
ins windige Land der Friesen.
Dort ging er ans Land,
das Pferd sah gebannt
auf all die saftigen Wiesen.
Dann traf er den jungen Hauke,
der haute nicht schlecht auf die Pauke,
denn bei jedem Storm,
ritt er ganz weit nach vorn,
wo sich das Wasser hoch staute.
Doch als der Deich diesmal brach,
sagte Kleist, ‚Komm mach mich nicht schwach!
Bleib heute hier und wir trinken ein Bier
und regeln den Notfall danach".
Doch Hauke hatte keine Lust,
schob eiskalt seinen Todesfrust.
Wohl aber schrie sein rebellischer Schimmel:
„Komm, schöner Rappe, dich schickt mir der Himmel!“
Auch dieser verliebte sich Hals über Kopf,
schüttelte keck seinen Rappenzopf
und sein Herz schlug wild in der Brust.
Und nach dieser stürmischen Nacht
ist der Hauke als Geist noch erwacht.
Man sah soft beim Spiele
der Pferdefamilie,
zwei Schatten, die schaurig gelacht.
(Und auf dem schwarzweißen Fohlen
spielten sie später dann Schach.)
Cornelia’s Edit:
Es war mal ein fahrender Ritter,
der kam in ein schlimmes Gewitter.
Da ging es ihm schlecht,
sein Helm war aus Blech
und das bereute er bitter.
Seinem Pferd jedoch gings gut,
weil es trug einen Regenhut.
Wiehernd pfiff es vor sich hin
trotz Gewitter mit frohem Sinn.
Der Ritter platzte fast vor Wut.
Es flossen Regenbäche,
durch Helm und durch Scharniere.
‚Und was, wenn durch die Bleche,
ein Blitz vom Himmel führe?’
Er ritt durch das Land der Angeln
schon seit mehreren Wochen.
Und, das muss man bemangeln,
dort regnet es ununterbrochen.
‚Wie konnt nur sein Ross so fröhlich pfeifen?!
Ohne im geringsten zu begreifen,
dass er soooo litt und ääächzte
und nach nem Sonnenstrahl lechzte.’
Er befahl dem Gaul, sich’s zu verkneifen!
Das Pferd wiehert’ darauf zum Ritter:
„Ich trag dich durch dieses Gewitter
und sicher auch noch viel weiter
und trotzdem bleibe ich heiter.
Ich pfeif, auch wenn es dir nicht passt,
egal, welch üble Laune du hast!“
„Derdaus!“, pfiff’s donnernd von oben
so dass die Wolken zerstoben,
(Vergnatzt die beiden weiter ritten,
als hätten se sich für ewig zerstritten),
fing grellend der Himmel an zu toben.
So kamen sie in einen tiefen Morast
und wären beinahe ersoffen,
da hat der Ritter in eiliger Hast
eine schwere Entscheidung getroffen.
Immer tiefer zog ihn sein Gewicht!
‚Soll ich? Oder soll nicht,
den Helm entfern’ vom edlen Kopfe?
Am eigenen Schopfe
sollt ich mich ziehn,
um dem Moraste zu entfliehn!’
Jedoch die Entscheidung platzte
und sein Antlitz verzog sich zu ner Fratze.
Viel zu flott versank er im Sumpfe,
feucht wurd ihm Auge und Struempfe,
denn unterm Helm war nur ne Glatze!
Im Sumpf lebte auch eine Nymphe,
die mürrisch ihr Näselein rümpfte.
‚Wie konnt‘ dieser Ritter versinken?‘
und packte ihn an seinem Zinken,
geradewegs durch das Visier,
und sagte „Dich schnappe ich mir!“
Der Ritter war nun ihre Beute,
ein Prachtstück, was sie sehr freute!
Sie tat ihn ganz liebevoll umsorgen,
er fühlt’ sich unglaublich geborgen,
bei der Nymphe und ihrer Meute.
Der Gaul rief: „In diesem Sumpf,
habe ich keine Zukumpf!
Drum gebt mir die Bleche,
die trag ich ganz freche
als eine Attrappe,
so dass ich als Rappe,
frei bin, mein einziger Herr
ein Ghostrider dann wär.‘“
Die Nymphe lachte vergnügt
‚Wie sich alles nun fügt!
Wir haben hier einen Geist,
er ist Herr Heinrich von Kleist,
der wäre so gern mal ein Ritter
und fürchtet sich nicht vor Gewitter.‘“
Der Rappe stormte desgleichen
auf unverschlammten Deichen
zurück an die Nordsee nach Husum,
um Theodors Schimmelreiter kurzum,
mit Heinrichs Ghost in mut’ger Brüstung
und fescher blechener Rüstung,
als neuen Helden zu erreichen.
Dann traf er den jungen Hauke,
der haute nicht schlecht auf die Pauke,
denn bei jedem Storm ritt er,
ganz nach vorn,
wo sich das Wasser hoch staute.
Doch als der Deich einmal brach,
sagte Kleist, "Komm mach mich nicht schwach!
Bleib heute hier und wir trinken ein Bier
und regeln den Notfall danach"
Der müde Hauke hatte so gar keine Lust
und schob eiskalt seinen Todesfrust.
Wohl aber schrie sein rebellischer Schimmel:
„Mein Rappe, Dich schickt mir der Himmel!“
Der verliebte sich Hals über Kopf,
schüttelte keck seinen Rappenzopf
und sein Herz schlug wild in der Brust.
Und nach dieser stormisch-erotischen Nacht
ist auch Haukes Liebe zum Leben wieder erwacht.
Man sah sie oft beisammen beim Spiele
des schwarzweißen Fohlens der Pferdefamilie,
obenauf zwei Geister, die fröhlich gelacht.