War einst ein Marionettenmann,
hing an seinen Zwirnen dran.
Den Lenker suchen er getraut,
ach hat da nur ein Kind erschaut.
Wenn ich keine Fäden hätt,
grübelte der Marionett,
wär jeder Tag voll Sonnenschein
und ich trüg mein Kreuz allein.
Könnte eigne Zügel lenken
von Leuten, die nicht selber denken.
Riss sich los, doch seine Achsen
warn der Schwerkraft nicht gewachsen.
Er fiel hin mit lautem Krachen
auf den Boden der Tatsachen.
Jetzt nur weiter, ganz allmählich,
dachte sich der Holzkopf fröhlich.
Lernt nun laufen Tag für Tag,
ein famoser Puppenschlag.
Donnerstag, 4. Juli 2024
Jugendsünde
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
2 Kommentare:
Danke für die Lorbeeren! Dieses Gedicht ist, wie vieles hier, schon fast 20 Jahre alt.
Ja! Stück für Stück möchte ich die älteren Sachen, die mit dem alten Blog vom Internet verschwunden sind, wieder in die Öffentlichkeit bringen.
Kommentar veröffentlichen