Auf der Großstadt hohen Zinnen,
im Winde steht er,
weit um sich schaut er,
dem öden Putzjob zu entrinnen,
kam er nur für zehn Minuten.
Auf grauen Wolken schwebt er,
den blauen Himmel trägt er,
ist Atlas oder Kapitän.
Tief unten sich die Leute sammeln,
die Polizei, die Feuerwehr.
"Wird er denn springen,
oder kann es gelingen,
ihn zu entreißen, seinem Ansinnen?",
so diskutieren sie heiß daher.
Der Mann will gerade wieder gehen,
nach unten blickt er, und dabei erschrickt er.
Was ist da bloß, auf der Straße los,
na es wird dann bestimmt in der Zeitung stehen.
Im Flur trifft er einen Polizist der ihn fragt und er sagt:
"Ich hab niemanden sehen,
hoch zum Dache gehen.
Ich hab hier nur meine Arbeit gemacht."
Samstag, 14. November 2015
Freitag, 13. November 2015
Die törichte Amsel (Versform)
Eine Amsel kam im Mai
und saß auf meinem Fensterbrett
ein Stöckchen hatte sie dabei
als Grundlage fürs Eierbett.
Die Adern schwollen mir am Hals
ich musste lauthals sie belehren
solch Torheit dürfe keinesfalls
ihr ein zweites Mal passieren.
"Sinnlos ist es, was du bauest
und unverantwortlich dazu
dem instabilen Klima trauest
du ein ruh'ges Jahr noch zu?
Willst du in diese schlimme Welt
noch unschuldige Küken zeugen?
wenn es an Bildungsplätzen fehlt,
von Arbeitsplätzen ganz zu schweigen?
Insektenfraß in Schnabelarbeit
rentiert schon lange sich nicht mehr
Fünf Jahre oder läng're Zeit
hockt der Nachwuchs dann bei dir!
Singvogelcent und andre Steuern
sind heuer in der Diskussion
und die Wintersaat, die eure
essen arme Kinder schon.
Du brauchst nicht zu mir zu kommen,
wenn es längst schon ist zu spät!"
Erschrocken hat sie das vernommen
und sich auf dem Sims gedreht.
Die Amsel ließ das Zweiglein fallen,
ich sah sie von Dannen eilen,
um den andern Vögeln schallend,
die schlechte Botschaft mitzuteilen.
und saß auf meinem Fensterbrett
ein Stöckchen hatte sie dabei
als Grundlage fürs Eierbett.
Die Adern schwollen mir am Hals
ich musste lauthals sie belehren
solch Torheit dürfe keinesfalls
ihr ein zweites Mal passieren.
"Sinnlos ist es, was du bauest
und unverantwortlich dazu
dem instabilen Klima trauest
du ein ruh'ges Jahr noch zu?
Willst du in diese schlimme Welt
noch unschuldige Küken zeugen?
wenn es an Bildungsplätzen fehlt,
von Arbeitsplätzen ganz zu schweigen?
Insektenfraß in Schnabelarbeit
rentiert schon lange sich nicht mehr
Fünf Jahre oder läng're Zeit
hockt der Nachwuchs dann bei dir!
Singvogelcent und andre Steuern
sind heuer in der Diskussion
und die Wintersaat, die eure
essen arme Kinder schon.
Du brauchst nicht zu mir zu kommen,
wenn es längst schon ist zu spät!"
Erschrocken hat sie das vernommen
und sich auf dem Sims gedreht.
Die Amsel ließ das Zweiglein fallen,
ich sah sie von Dannen eilen,
um den andern Vögeln schallend,
die schlechte Botschaft mitzuteilen.
Montag, 9. November 2015
Les Luthiers - Theorema de Thales - Der Satz des Thales
Das ist ein lustiges Video zu einem Lied von den Luthiers, einer argentinischen Komikertruppe, dass den Satz von Thales erklärt. Der spanische Text dazu:
"Si tres o más paralelas
Si tres o más parale-le-le-las
Si tres o más paralelas
Si tres o más parale-le-le-las
son cortadas, son cortadas
por dos transversales, dos transversales,
son cortadas, son cortadas
por dos transversales, dos transversales,
Si tres o más parale-le-le-las
Si tres o más parale-le-le-las
son cortadas, son cortadas,
son cortadas, son cortadas
(Entre voces: "Son transversales")
Dos segmentos de una de estas, dos segmentos cualesquiera,
dos segmentos de una de estas son proporcionales
a los dos segmentos correspondientes de la otra.
Hipótesis:
A paralela a B,
B paralela a C,
A paralela a B, paralela a C, paralela a D.
O-P es a P-Q,
M-N es a N-T,
OP es a PQ como MN es a NT.
A paralela a B,
B paralela a C,
OP es a PQ como MN es a NT.
La bisectriz yo trazaré
y a cuatro planos intersectaré.
Una igualdad yo encontraré:
OP+PQ es igual a ST.
Usaré la hipotenusa.
Ay, no te compliques, nadie la usa.
Trazaré, pues, un cateto.
Yo no me meto, yo no me meto.
Triángulo, tetrágono, pentágono, hexágono, heptágono, octógono, son todos polígonos.
Seno, coseno, tangente y secante, y la cosecante y la cotangente.
Thales, Thales de Mileto
Thales, Thales de Mileto
Thales, Thales de Mileto
Thales, Thales de Mileto
Que es lo que queríamos demostrar.
Queesque loqueloque queriariamos demodemostrar!"
Übersetzung in Deutsch:
"Wenn drei oder mehr Parallelen
Wenn drei oder mehr Para-le-le-len
Wenn drei oder mehr Parallelen
Wenn drei oder mehr Para-le-le-len
geschnitten werden, geschnitten werden
durch zwei Transversalen, zwei Transversalen,
geschnitten werden, geschnitten werden
durch zwei Transversalen, zwei Transversalen,
Wenn drei oder mehr Para-le-le-len
Wenn drei oder mehr Para-le-le-len
geschnitten werden, geschnitten werden,
geschnitten werden, geschnitten werden
(Zwischenstimmen: "Sind Transversale.")
Zwei dieser Segmente,
beliebige zwei Segmente,
zwei Segmente von dieser (Transversale) sind proportional
zu den beiden entsprechenden
Segmenten der anderen (Transversale).
Hypothese:
A parallel zu B, B parallel zu C,
A parallel zu B, C parallel, parallel zu D.
O-P zu P-Q, M-N zu N-T.
O-P zu P-Q (ist) wie M-N zu N-T.
A parallel zu B, B parallel zu C,
O-P zu P-Q (ist) wie M-N zu N-T.
Ich werde die Winkelhalbierende ziehen
und vier Flächen erhalten.
Ich finde die Gleichstellung:
OP + PQ gleich ST.
Ich werde die Hypotenuse verwenden.
Oh, nicht so kompliziert,
verwendet doch niemand.
Ich werde zeichnen, dann die Kathete.
Da misch ich mich nicht ein,
misch ich mich nicht ein.
Dreieck, Viereck, Fünfeck, Sechseck,
Siebeneck, Achteck, sind sie alle Polygone.
Sinus, Cosinus, Tangens und Sekante
und Kosekante und Kotangens.
Thales Thales von Milet
Thales Thales von Milet
Thales Thales von Milet
Thales Thales von Milet
Das ist, was zu beweisen war.
Dahas ist, was zu beweiheisen war!"
Drachenschmausballade
Es ist ein Tag vor vielen Lenzen als ein Drache mit fünf Schwänzen,
jedoch mit nur einem Kopfe es sich in just denselben setzt,
es täte seinem Stande gut wenn er eine Prinzessin frässe.
Und während er geringelt ruht, vor seiner Höhl ein Herold krächzt
dass im nahen Schlosse hier gibt es ein Turnier um Vier
und jedem Ritter ständ es gut, wenn er dort im Sattel säße.
Der Prinzessin fernes Bild spiegelt sich in mancher Rüstung,
als sie lichtumflossen steht auf des Schlossturms enger Brüstung.
"Ich sag euch, das Turnier beginnt, für Prinzessin Siegelind!
Ihre Hand wird dem gebühren, der weiß die stärkste Lanz zu führen."
Die Ratten in der Speisekammer der königlichen Küche jammern
"Das Königshaus, das ist bankrott, bei uns herrscht bald die Hungersnot..."
Bis eine spricht "Lass uns doch wimmeln, zu den hehren Käsehimmeln.
Bei den Fratern einzukehren, werde ich den Weg euch lehren."
Der Drachen pflückt die Siegelind von des mächt'gen Turmes Zinnen,
er klemmt sie locker untern Arm und flattert übern Tann von hinnen.
Sie rufet Hilfe und vom Auge sieht man ihre Tränen rinnen.
Die Ritter sich zum Retten rotten beim Teiche im Marillengrund,
um Prinzessin Siegelind zu schützen vor dem Drachenschlund.
Die Knappen sehn Karotten mampfend, die Ritter manche Lanze brechen,
weil die Kettenhemdenträger scheppernd sich den Rang erstreiten,
wer den Drachenpelz der Dame morgen darf zu Füssen breiten.
Hernach ihre Rosse dampfend die Lungen aus dem Hals sich hecheln.
Es knattern Fahnen leis im Wind, die Recken rasten müd im Dreck
sie haben keine Lust mehr heute, an dem Tiere sich zu rächen.
Sie bauen Zelte auf dem Fleck und fangen lautstark an zu zechen.
Der Drachen schluckt die Sieglind ganz samtens Kleid und Firlefanz
Als kleine Mahlzeit zwischendrein, so fährt sie in die Echse ein.
Über Berg und grüne Wipfel setzt er seine Reise fort, hungrig ist er, grantig ist er,
und so kehret er nicht heim, denn zu dürren Adelsknochen
noch ein paar fette Mönchelein, in ihrem eignen Saft zu kochen
dazu hat er große Lust, lüstern bläht er seine Nüstern.
Derweil grimm auch Rattenhorden in Reih und Glied die Wege schreiten
hin zum Kapuzinerorden wo die gelben Käse reifen.
Als die Schatten länger fallen, an dem elften Mai des Jahres
und Ratten in die Keller quellen, spricht der Abt den leisen Segen
- auf Käseleib und Quittengeist -
die der Herr erhälten möge, des mönchlichen Genusses wegen.
Nun nimmt das Schicksal seinen Lauf, die Schädlingsbrut ernährt sich wild.
Der Abt bekreuzigt sich ganz still und dann exklamiert er "Hülft!"
Der Orden windet sich zur Kette, vom Kellerloch zum Hofe hoch,
wird alles Essbare gebracht und im Fackelschein bewacht.
Der Lindwurm traut den Augen kaum, das Klosterhof ist ein Bankett.
Nicht nur Gottesschaf voll Eifer, auch noch runde Käseleiber.
Die Flamme sanft auf Grill gestellt, schwebt er übers Himmelszelt.
Der Schmaus beginnt und viele Seelen der Herrgott zu sich rufet.
Hörner schallen, Rufe hallen, die Ritter sahn die Feuersbrunst,
so voll wie die Haubitzen, sie zu Pferde sitzen.
Der Drach denkt nach und fliegt aufs Dach
und schnaubt und faucht und lacht und grunzt,
ein verquerer Bissen macht, dass er schnöd erstickt und drauf
auf die edlen Herren kracht von den Kirchturmspitzen.
Der Nachtwind stöhnt, die Flammen prasseln, im Keller noch ein Bruder fröhnt
Er tauft mit klarem Quittenschnaps die Ratten für den heil'gen Papst.
Da fährt der Mephistopheles aus der Hölle auf und höhnt:
"Ich mag dich, du muntrer Bursch, nimm diesen Säbel und dann husch
hinauf. Hinauf, hinauf, entrinn dem Feuer!
In dem starren Drachenleib harret dir ein holdes Weib,
du musst ihn einfach nur zerlegen bis die Dirn sinkt dir entgegen.
Als Preis dafür ich meinem Meister, weihe dies Gemäuer."
Der Brave hackt wie ein Besengter und durch des Lindwurms Schuppen sprengt er,
schneidet sich durch das Gewebe und hofft das Siegelind noch lebe,
Bald hört er die Verschluckte schreien, sie reicht ihm die beringte Hand,
"Sei mein Galan du Drachentöter und regiere dieses Land!"
Mit Schaudern fliehen sie den Ort wo fortan nur die Teufel hausen,
sie leben redlich viele Jahr, gefolgt von ihrer Kinderschar.
Das ist wirklich so geschehn ich erzähl euch keine Flausen.
jedoch mit nur einem Kopfe es sich in just denselben setzt,
es täte seinem Stande gut wenn er eine Prinzessin frässe.
Und während er geringelt ruht, vor seiner Höhl ein Herold krächzt
dass im nahen Schlosse hier gibt es ein Turnier um Vier
und jedem Ritter ständ es gut, wenn er dort im Sattel säße.
Der Prinzessin fernes Bild spiegelt sich in mancher Rüstung,
als sie lichtumflossen steht auf des Schlossturms enger Brüstung.
"Ich sag euch, das Turnier beginnt, für Prinzessin Siegelind!
Ihre Hand wird dem gebühren, der weiß die stärkste Lanz zu führen."
Die Ratten in der Speisekammer der königlichen Küche jammern
"Das Königshaus, das ist bankrott, bei uns herrscht bald die Hungersnot..."
Bis eine spricht "Lass uns doch wimmeln, zu den hehren Käsehimmeln.
Bei den Fratern einzukehren, werde ich den Weg euch lehren."
Der Drachen pflückt die Siegelind von des mächt'gen Turmes Zinnen,
er klemmt sie locker untern Arm und flattert übern Tann von hinnen.
Sie rufet Hilfe und vom Auge sieht man ihre Tränen rinnen.
Die Ritter sich zum Retten rotten beim Teiche im Marillengrund,
um Prinzessin Siegelind zu schützen vor dem Drachenschlund.
Die Knappen sehn Karotten mampfend, die Ritter manche Lanze brechen,
weil die Kettenhemdenträger scheppernd sich den Rang erstreiten,
wer den Drachenpelz der Dame morgen darf zu Füssen breiten.
Hernach ihre Rosse dampfend die Lungen aus dem Hals sich hecheln.
Es knattern Fahnen leis im Wind, die Recken rasten müd im Dreck
sie haben keine Lust mehr heute, an dem Tiere sich zu rächen.
Sie bauen Zelte auf dem Fleck und fangen lautstark an zu zechen.
Der Drachen schluckt die Sieglind ganz samtens Kleid und Firlefanz
Als kleine Mahlzeit zwischendrein, so fährt sie in die Echse ein.
Über Berg und grüne Wipfel setzt er seine Reise fort, hungrig ist er, grantig ist er,
und so kehret er nicht heim, denn zu dürren Adelsknochen
noch ein paar fette Mönchelein, in ihrem eignen Saft zu kochen
dazu hat er große Lust, lüstern bläht er seine Nüstern.
Derweil grimm auch Rattenhorden in Reih und Glied die Wege schreiten
hin zum Kapuzinerorden wo die gelben Käse reifen.
Als die Schatten länger fallen, an dem elften Mai des Jahres
und Ratten in die Keller quellen, spricht der Abt den leisen Segen
- auf Käseleib und Quittengeist -
die der Herr erhälten möge, des mönchlichen Genusses wegen.
Nun nimmt das Schicksal seinen Lauf, die Schädlingsbrut ernährt sich wild.
Der Abt bekreuzigt sich ganz still und dann exklamiert er "Hülft!"
Der Orden windet sich zur Kette, vom Kellerloch zum Hofe hoch,
wird alles Essbare gebracht und im Fackelschein bewacht.
Der Lindwurm traut den Augen kaum, das Klosterhof ist ein Bankett.
Nicht nur Gottesschaf voll Eifer, auch noch runde Käseleiber.
Die Flamme sanft auf Grill gestellt, schwebt er übers Himmelszelt.
Der Schmaus beginnt und viele Seelen der Herrgott zu sich rufet.
Hörner schallen, Rufe hallen, die Ritter sahn die Feuersbrunst,
so voll wie die Haubitzen, sie zu Pferde sitzen.
Der Drach denkt nach und fliegt aufs Dach
und schnaubt und faucht und lacht und grunzt,
ein verquerer Bissen macht, dass er schnöd erstickt und drauf
auf die edlen Herren kracht von den Kirchturmspitzen.
Der Nachtwind stöhnt, die Flammen prasseln, im Keller noch ein Bruder fröhnt
Er tauft mit klarem Quittenschnaps die Ratten für den heil'gen Papst.
Da fährt der Mephistopheles aus der Hölle auf und höhnt:
"Ich mag dich, du muntrer Bursch, nimm diesen Säbel und dann husch
hinauf. Hinauf, hinauf, entrinn dem Feuer!
In dem starren Drachenleib harret dir ein holdes Weib,
du musst ihn einfach nur zerlegen bis die Dirn sinkt dir entgegen.
Als Preis dafür ich meinem Meister, weihe dies Gemäuer."
Der Brave hackt wie ein Besengter und durch des Lindwurms Schuppen sprengt er,
schneidet sich durch das Gewebe und hofft das Siegelind noch lebe,
Bald hört er die Verschluckte schreien, sie reicht ihm die beringte Hand,
"Sei mein Galan du Drachentöter und regiere dieses Land!"
Mit Schaudern fliehen sie den Ort wo fortan nur die Teufel hausen,
sie leben redlich viele Jahr, gefolgt von ihrer Kinderschar.
Das ist wirklich so geschehn ich erzähl euch keine Flausen.
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