Mittwoch, 9. April 2025

Die Drusen (Geologische Satire)

Die Drusen sind dem Fachmann auch als Geoden bekannt. Es sind kleine harte Burschen mit einer Menge Kristalle im Bauch, was sie für den Menschen interessant macht und weswegen er sie gerne aufschlitzt, um die Innereien makaber in Schaufenstern und Vitrinen zu drapieren. Das Äussere hingegen ist unscheinbar ockern bis dünklich, wie bei den Vögeln ja auch die Gefiederfarben variieren.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Wuchshöhe. Hier kennt man die Zwergendrusen, die Normdrusen und die Minorität der Riesendrusen. Diese sind so gewaltig, dass einige Exemplare (sogenannte Jonasdrusen) gar von innen begehbar sein sollen. Ein drittes Merkmal sind die Innereien: Kalk, Braunspat, Quarz, Amethyst oder Zeolith. Die besonderen Amethystdrusen sind Schalenbewohner, gehüllt in nichts weniger als edlem Achat.

Will man die Drusen aufspüren, muss fachmännisches Wissen dem Hirnträger bleuig sein. Denn die Druse lebt unter Tage und nicht jeder, der einfach mit einem Spaten etwa blindlings ins Feld sticht, ist dem Feldspat mirnichtsunddirauchnichts fündig. Denn den Gängen des Erzes muss man kundig sein, wo sich die Drusen drängen und deren Nahrung das Erz ist. Und hier rät es sich, einen graubärtigen Gangführer zu bemühen, der mit Erfahrung die Erzrute zu zucken weis oder etwa ein abgerichtetes Drusenpferd, welches den Boden beschnüffelt, als treuen Begleiter zu küren.

Der junge Drusenjünger wandele, so unbesattelt, zuerst ein mal nach Drusethal, das einstige Mekka der Drusen. Dort kamen sie, in religiöser Verzückung, zu tausenden leichtsinnig an die Erdoberfläche (der Fachmann nennt das Hervorbrechen) und fielen dem energischen Steineklopfer leicht in die Hand. Viel zu spät geriet dieses Gebiet nun in Naturschutz, bevor der illegalen Drusenmafia das Handwerk gelegt werden konnte, wurden zu viele Exemplare für schnöden Mammon dem Boden entrissen, so dass die Drusen scheu wurden und das Gebiet bald mieden. Heute informieren eine Gedächtnisstätte und ein internationales Bildungszentrum über die damaligen Greueltaten und allgemeine Drusenkunde. Der Drusenjünger übe sich also in Geduld und Nachsicht. Entnimmt er dem natürlichen Lebensraum der Drusen zu viele solche, ist zum Beispiel ihre Vermehrung stark gefährdet, wie man dem folgenden Abschnitt entnehmen kann.

Die Fortbewegung der Drusen im Erdreich so wie im Felsgestein ist mühselig. Jeder Zentimeter dauert Jahre, das einfache Vor-die-Tür-gehen-und-Rauchen Jahrhunderte. Dabei hat die gemeine Druse selbst keine sichtbaren Fortbewegungsorgane, sondern segelt geschickt im tektonischen Aufwind. Deshalb ist auch die Populationentwicklung eine Sache von Zeitaltern. Doch der Drusenjäger muss noch keine tausend Jahre auf den nächsten Fang warten, denn glücklicherweise gab es dereinst eine feurige Zeit, als der Unterweltgott Pluto unseren Wandelstern enthusiastisch walkte und planschte und Fontänen schmiss und in die Badelava flatulierte. Aus diesen Blubberblasen, so erzählen sich die Drusen gerne bei Hundert-Jahres-Teegesellschaften, sind die ersten Drusen entstanden, um sich ihrer göttlichen Herkunft zu versichern. Aber naturlement ist das Kokolorus. Die Drusen pflanzen sich wie alle Lebewesen fort. Bei der Befruchtung wird ein kleiner Impfkristall in den Leib der Druse vom männlichen Exemplar in Sinnenfreude eingeschleust. Der wächst da im Kristallwasser der Mutter. Lange (genaue Zeitangaben leider nicht erhältlich). Irgendwann ist das Kind der Mutter gleich gross und es entsteht der Keimdrusen-Komplex, der sich teilt. Damit endet die Fortpflanzung und neues Liebesspiel kann beginnen.

Nicht alles ist nun falsch an den Sagen der Drusen. In den prähistorischen Zeiten der Heissweicherde war das Leben der Drusen viel zackiger, ja ein Fest. Sie konnten sich flugs herumflutschen und ihr Lebensrythmus war fast menschenähnlich. Aus dieser Zeit stammt noch fast sämtlich die heutige Gesamtpopulation, denn Drusen sind, so sie nicht zersägt werden, unsterblich. Das ist ein Geheimnis, welches es ihnen zu entreissen gilt, kommende Forschergenerationen werden dies unmissverständlich zeigen. Vielleicht findet auch der Mensch ein zufrieden Leben im Gestein: Die neue Langsamkeit? Deswegen noch ein letzter Appell: Schneiden sie keine gefundene Druse auf. Vergraben sie sie nach Klassifizierung und Beringung wieder in freier Wildbahn. 

Freitag, 28. März 2025

Das Mädchen ohne Hände Teil 3 (Grimm)

Die Wiesel waren eingespannt,
ihr Atem dampfte in der Kälte
als die Fürstin ihrem Mann
das neueste vom Tag erzählte 
„Diese eignen Hände meine
sind mir nicht so recht geheuer.
Heut nahm ich sie von der Leine
und sie gossen Öl ins Feuer!
Gestern rissen sie sich los
und sie schubsten unsre Magd.
Schätzelein, was mach ich bloß?"

"Hör, ich muss jetzt los zur Jagd.
Sperr die Tierchen in den Kobel
und ich will mich wohl beeilen
um nach Hatz auf Nerz und Zobel
bald bei unserm Kind zu weilen.
Bin ich nicht beizeit zurück,
schreib mir bitte einen Brief,
der mir zeugt von meinem Glück,
und wie die Geburt verlief."

Gesagt, getan, die Missetäter
saßen bald im Holzverschlag
und nur ein paar Tage später
war der Fürstin großer Tag.
Ein schönes Kindlein ward geboren,
rosig, wonnig und gesund
auch die Mutter war wohlauf.

Und nach etwa einer Stund
gab sie eine Nachricht auf
um dem Gatten mitzuteilen,
dass der Erbe munter sei
und es sollt der Bote eilen
gleich beim ersten Hahnenschrei.
Von fern her klang nun schrill und klagend
eine Flötenmelodie.
Neid und Missgunst mit sich tragend
auf die frische Harmonie.

Mit Knirschen löste sich ein Brett,
die Händchen liefen durch die Nacht,
bis zum Nachttisch bei dem Bett,
wo das Brieflein hingebracht
von dem Schreiber zur Verwahrung
doch die Pferdchen mit fünf Beinen
stahlen es zwecks Offenbarung.
Wem? Das bleibt noch im Geheimen.

Im weissen Schnee, mit rotem Kopf
saß der König auf dem Schlitten
denn es summte unterm Schopf
sein ganzer Schwarm von Wut-Hornissen.
Der Brief, den er gelesen hatte,
segelte im Wind davon
und er sagte ihre Worte,
fassungslos und ohne Ton.
„Mein Gatte, ich gebar das Kind
deines Bruders Flammenkönig.
Ich verlasse dich für ihn,
das tut mir leid,
wenn auch nur wenig.“

Der Bote sprach "Ihro Durchlaucht
wollen eine Antwort geben?"
„Mein Teuerster, was es hier braucht,
ist ein Kampf auf Tod und Leben!“
Der König schob das Kinn heraus
„Die Fahrt soll gleich zum Schlosse gehen.
Dort wollen wir, als Herr im Haus,
selber nach dem rechten sehen!“

Doch die Wiesel liefen seltsam
wirre Schleifen, weite Kreise.
Erst nach Wochen kam man an,
müde von der Heimwärtsreise.
Bei der Ankunft war das Schloss
verlassen, zugig, kalt und düster.
Licht, dass durch die Türe floss
zeigte eine Reihe wüst
zerschrammter liebgewordner Dinge.

"Oh ihr Räuber, wartet bloß,
bis ich euch zur Strecke bringe!"
rief der König und die Suche
ging durch schaurig stille Zimmer.
Aber letztlich stand zu Buche,
dass man keinen blassen Schimmer
vom Verbleib der Seinen hatte
und der König sprach bewegt:

„Meine Treuen, ich gestatte,
dass ihr euch zu Bett begebt.
Schließt die Türen fest sodann,
denn ich will es nicht riskieren,
auch nur einen weitren Mann
hier und heute zu verlieren."

Der König schreckte in der Nacht,
auf von einem lauten Klirren.
Er sprach „Hab ichs mir gedacht
oder sollte ich mich irren?
Die einz'gen Teile ihres Leibes,
die in meinem Schloss geblieben,
sind die Hände meines Weibes,
welche so viel Unfug trieben.”

Ein Händchen hob nun wie ein Mann
den Feuerhaken vom Kamin,
und es attackierte dann
den König, welcher darauf hin
das Schwert zog und die harten Schläge
wie ein rechter Held parierte,
als er sich, vom Schlaf noch träge,
fast den eignen Bart rasierte.
Es ging nach vorn, es ging zurück
es schepperte, die Funken flogen.
Dann verließ ihn das Geschick,
just, als er das Schwert erhoben.

Um die Beine wanden sich
Stricke und dabei ließ ihn
das liebe Gleichgewicht im Stich
und er fiel nach vorne hin.
Er rief dann "Hole mich der Teufel!
Hab nicht hinter mich geschaut.
Ohne Zweifel war's das zweite
Händchen, dass sich das getraut!"

Der Teufel kam mit einem Knall
"Lange hatte ich Geduld.
Du bist nun mein Knecht, Vasall
und das ganz aus eigner Schuld."
Die Sonne brachte es zutage,
dass der König misslich fehlte.
Lasst uns sehen, welche Pfade
die Dame ohne Hände wählte.

Dieselbe lief, zuerst allein,
mit ihrem Kindlein durch den Schnee.
Dann rieselte zunächst ein Stein,
dann brach ein Ästlein in der Näh.
Hier ein Flüstern, da ein Hut,
dann reichte es der Königin.
So rief sie "Fasset Euren Mut,
und stellt euch einmal vor mir hin."

Rosa Punkte zeigten sich
schüchtern hinter Strauch und Baum.
„Lässt mich der Verstand im Stich?“
fragte sie, „Ich glaub es kaum!
Seid ihr alle, meine Lieben,
mir auf eigne Faust gefolgt?
Wer ist dann im Schloss geblieben?
Seht, das ihr euch heimwärts trollt!“

„Wir hatten“, so sprach nun die Amme,
„Angst um Euch und euer Kind.
Doch ist and'res noch im Gange,
weshalb wir so zahlreich sind.
Doch sagt erst, oh Königin,
warum habt ihr uns verlassen?
Sprecht, was hattet ihr im Sinn,
so einen Entschluss zu fassen?“

„Ich lese euch, ihr lieben Leute
vor, was mir mein Mann geschrieben.
Dann verstehet ihr noch heute,
was mich von euch fortgetrieben.
‚Meine werte Angetraute,
schändlich hast du den belogen,
der auf deine Treue baute
und ihn um sein Kind betrogen.
Nimmermehr will ich dich sehen,
geh und komm nicht mehr zurück.
Magst zum Feuerkönig gehen.
Lebewohl, ich wünsch dir Glück!‘

Diese Worte, falsch und schwer,
möcht ich mit dem König klären.
Doch was führet euch hierher?
Alles drängt mich, dies zu hören."
"Eure bösen Hände wurden
schlimmer noch als Ihr gegangen.
Kaum, dass wir noch schlafen durften
und sie ließen sich nicht fangen.“
„Eine sprang mir in mein Essen.“
„Eine würgte mich einmal.“
"Eine, ach ich habs vergessen!“
sprach der greise Hofmarschall.

"Wir sorgten uns um unser Leben,
deshalb sind wir nachgekommen
um Euch dieses hier zu geben,
was wir aus dem Schloß entnommen.
Das eine ist das 'Horn der Vier',
nicht, um Met daraus zu leeren,
nein man bläst es so und hier.
Um den Bruderbund zu ehren,
kommt nun je nach dem Signal
einer der vier Könige
zu Hilfe fast in jedem Fall.

Das zweite ist das 'Ewige
Zepter aller Erdenfeen'.
Es verleiht dir, Königliche,
Macht, im Kampfe zu bestehen.
Schwingt's gemäß dem Protokolle
und es werden sich erheben
aus der Erde große Trolle
um dir den Salut zu geben."

„Das Horn blas' ich gleich jetzt und hier.“
sprach die Dame vor sich hin
„Und vielleicht gelingt es mir
meinen Gatten anzuziehen.“
Nun tat sie, wie ihr geheißen
und der Ton rief laut und klar,
doch das Echo war die einzge
Antwort, die zu hören war.

Dann rief sie den Sturm, der sprach:
„Komm wir warten schon auf dich!
Fühlst du nicht das Ungemach?
Lass den Ärmsten nicht im Stich!“
„Sturmwind, zeige mir wohin!“
“Ich trag dich auf meinem Rücken
und du kannst, wenn wir erst dort sind,
all das Üble selbst erblicken.“
Das Kind gab sie an ihre Amme,
dann hob der Wind sie schnaufend hoch.
Von weitem sah sie eine Schlange
banger kleiner Wichtel noch.

Der Sturmwind seufzte schauerlich,
als sie durch die Lüfte glitten,
"Es ist sehr bedauerlich.
Ihr habt beide viel gelitten.
Unser Bruder ist zwar tüchtig,
und auch voller Leidenschaft.
Doch er ist auch eifersüchtig
und das macht ihn wankelhaft.
Keinem kann er ganz vertrauen,
niemand kann er wirklich lieben
und so ward er von den Frauen
als 'König Halbherz' oft beschrieben."




Resteküche:

Die Feenkönge wollte ich
länger schon in meiner Gewalt
wegen ihrer 

Der Engel kommt und gibt ihr das Herz
… die Hände sind wieder an ihrem Platz.


vor dem Grabmal sitzen die zwei Flötenspieler, einer hat das halbe Herz des Königs als Geisel.

Die Königin muss in das Labyrinth des Grabmals 

herabsteigen; wo sie auf die Erinnerungen des Königs trifft, auch auf sich selbst. Sie muss gegen den Vater des Königs kämpfen, der das andere halbe Herz hat. Dabei setzt sie das Zepter und die Geschenke der Könige ein, um zu gewinnen.

Der Engel schickt die Hände, die er vom Teufel gewonnen hat, um vom Teufel die Herzhälfte zu stehlen und sie der Königin zu bringen. Die zwei verschwinden durch den Hintereingang. Der Teufel wartet, merkt, was passiert ist und will in die Gruft eindringen. Darauf hin gibt es ärger und einen Kampf mit Geistern und evtl der Armee. Das paar holt das Kind ab und macht sich auf den Weg zu ihren Eltern.


nimm dieses Krüglein und darin
soll immer klares Wasser sein
nimm dieses Scheitlein und daran
soll immer eine Flamme sein
nimm dieses Säcklein und darin
soll immer etwas Essen sein

Dass die Hölle zugefriert?

Und die Moral am End ist:
Wenn dir die Hände genommen,
dann braucht es einen Engel,
um sie wieder zurück zu bekommen.

Werte

Mancher geht gern am Geländer,
blinzelt schaudernd über Ränder,
rechts und links nur Abgünd' gähnen,
hach wie schön ist's da zu wähnen,
fast die Augen könnt man schliessen,
um die Führung zu geniessen.

Diese starken, klaren Stützen,
die vor irren Wegen schützen.
So zu höherem gerufen,
nimmt man lässig alle Stufen.

Kommt das Ende denkt man heiter:
In die Richtung muss ich weiter!
Blind, frohgemut und hirnverbrannt,
läuft man gegen eine Wand. 

Mittwoch, 19. März 2025

Einmaleins der Poesie

1. Als erstes sucht ihr euch ein Reimschema aus: ABAB, ABBA und AABB sind die einfachsten Reimschemen und fürs erste völlig ausreichend. Innerhalb eines Gedichtes kann man gerne mal das Schema wechseln, um Dynamik reinzubringen.
2. Silbenzählen: sich reimende Zeilen (A und A bzw. B und B) sollten die gleiche Silbenzahl haben, maximal eine mehr oder eine weniger. Falsche Silbenzahlen sind der häufigste Fehler, den aber nicht nur Anfänger machen. Dazu muss man sich nur mal Goethes "Faust" oder Heines "Deutschland. Ein Wintermärchen" ansehen. Wörter kann man strecken oder kürzen, um Silbenzahlen anzupassen (z.B. lieg‘ für liege oder lieget für liegt). Oft werden auch umgangssprachlich Wörter gekürzt  (warn für waren, sahn für sahen). A und B, die sich ja nicht reimen müssen, können unterschiedliche Silbenzahlen haben.
3. Wortbetonung: machmal erzwingen Reime falsche Betonungen, dann kann man z.B. andere Worte wählen.
4. Wortfluss: besonders lange Wörter mit vielen Konsonanten hemmen den Wortfluss. Die Sprache soll so natürlich wie möglich klingen.
5. Vorlesen: Deshalb das Geschriebene regelmäßig laut vorlesen, um Betonung und Wortfluss zu überprüfen.
6. Sprachmelodie: Wenn man schon eine Melodie für den Text im Kopf hat, fällt alles viel leichter. Wenn man eine Sprachmelodie herausbekommen will, geht man folgendermaßen vor: Man ersetzt alle Silben in einem Satz durch eine einzige, wie da, di oder la. Dann liest man diese Silbenfolge mit der gleichen Betonung vor wie den originalen Satz und schon stellt es sich heraus, dass man einige Silben höher ausspricht als andere oder lauter als andere oder länger als andere. Das ist schon so etwas ähnliches wie musikalische Noten. Mit dieser Methode kann man auch herausfinden, wann eine Zeile "ins Stocken gerät".
7. „Waisen“: besonders bei ABAB Reimen kann es passieren, dass man aus Versehen Zeilen ohne Reim stehen läßt. Das ist besonders ärgerlich, wenn man schon viel weiter gedichtet hat und alles nochmal aufdröseln muss. Als Schnellreparatur kann man eine weitere Reimzeile dranhängen.
8. Wortlänge: ein- und zweisilbige Wörter klingen in Gedichten am besten. Dreisilbige Wörter am besten nur eins pro Zeile. Vier- und mehrsilbige Wörter sind wie teure Gewürze, besser sparsam verwenden. Sätze können dahingegen ruhig lang sein und möglichst viele Bindewörter wie und, aber, oder haben.
9. Adjektive: helfen, den Text besonders audiovisuell zu verstehen. Adjektive am Zeilenende nach einem Komma sollte man unbedingt vermeiden. (Schlechtes Beispiel: „Sie kamen zu dem Hause, kalt. Darinnen standen Möbel, alt“ Besser: "Sie traten in das alte Haus, die Möbel sahen modrig aus."). Dies ist der zweithäufigste Anfängerfehler. 
10. Wortwahl: "Beamtendeutsch" am besten vermeiden und umgangssprachlich einfach schreiben. Die Wortwahl auch an die Figuren oder das Thema anpassen. Es gibt einige Wörter, die nur noch in Gedichten verwendet werden, wie "ward" für wurde und "frug" für fragte.
11. Reime finden: Dafür gibt es online Hilfe. Einfach mal nach "Was reimt sich auf ..." suchen. Gibt es keinen passenden Reim, hilft oft ein Synonym, welches dann einen passenden Reim hat. Dann sucht man nach "Synonym für ..."
12. Manche Gedichte kann man nur flüssig vorlesen, wenn man die richtige Silbe in der Zeile besonders betont. Das passiert oft bei langen Gedichtzeilen und ist dann eine Herausforderung für den Vorlesenden, weil der sich extra Hervorhebungen markieren muss. Dies ist ein Fehler für Fortgeschrittene. Auch hier ist Goethes "Faust" das beste Beispiel. 
13. In Prosa kann man alle erdenkliche Information hineinpacken. Sie gleicht einem barocken Ölgemälde. In Lyrik bzw. Gedichten muss man minimalistisch arbeiten. Das gleicht einer Zeichnung mit Tusche, Stift, Kreide oder Aquarell. Daher muss man planen, wohin man den Blick des Zuschauers lenkt. Ein Teil der Szene wird besonders hervorgehoben, der Rest bleibt schemenhaft. Wenn beim Leser trotzdem der Eindruck eines kompletten Bildes entsteht, hat man alles richtig gemacht.