Warte mal..." Paketmann
kramte in seiner Westentasche. „dacht ich mirs doch! hah!" Mit diesen
Worten zog er ein längliches lila Dingsda mit silbrigen Ende hervor.
„Feuerzeug, immer dabei!" Zzzoschh, sprang ein kleines Flämmchen hervor
und Kroko wich zurück. „Brauchst keine Angst haben, das Feuertier ist
ein Freund, wenn du es bei kleiner Speise hältst. Mal sehen, ob das
Zeug hier brennt." Und sobald Paketmann den Finger vom Feuerzeug nahm,
verschwand auch das Feuertier wieder darin. Paketmann sprang auf und
sammelte ein paar trockene Palmwedel zusammen. Die brannten dann auch
lichterloh und verschickten beißende Glühwürmchen. Kroko ging
vorsichtshalber noch ein Stück weg. Doch sehr lange brannten sie nicht.
„Mist, da muss ich noch weiter inseleinwärts, richtiges Holz holen,
aber heute nicht mehr. Gute Nacht, mein Bester !" Paketmann zog sich in
seinen gelben Pavillion zurück. Ein wenig später wälzte sich Kroko in
der warmen Asche. Dann ging es wieder auf Wanderschaft über die Insel.
Dabei wurde es durch einen heiseren Vogelschrei erschreckt. Das war der
Ruf des Kokoskäuzchens, dass auf Beutezug ausflog. Da versteckte sich
das Kroko doch kurz im Unterholz. Dann kroch es über Steine, mächtige
Wurzeln und schwamm durch kleine Teiche. Alles war dicht be- und
überwachsen. Stachelige Igel kreuzten schnaufend seinen weg.
Fledermäuse flatterten hoch oben vorbei. Im Morgengrauen kam es wieder
zurück zum Lagerplatz und duselte ein.
Am nächsten Morgen
bekam es als erstes eine Ladung Sand ins Gesicht. Neben ihm brodelte
der Boden. Wupps, noch eine Ladung. Kamen da die Kokosnüsse her? Aus
dem Sand? Aber dann kam ein kleiner Reptilienkopf mit lustigen
schwarzen Äuglein zum Vorschein. Na, klar, dass Kroko da nicht gleich
drauf gekommen war. Die hiesigen Krokodile schlüpften. Oder doch keine
Krokos? Noch mehr Köpfchen kamen heraus und dann krochen die kleinen
Racker ganz aus dem Sand. Die runden Panzer auf dem Rücken, das waren
ganz klar Schildkröten. Die so fertig aus dem Sand gekrochenen
watschelten ohne Verzögerung Richtung Meer, wobei sie oft das
Gleichgewicht verloren und Purzelbäume machten. Und da waren sie
plötzlich, grosse rote stieläugige Landkrabben. Hässlich wie die Nacht
und verfressen. Lautlos im Seitwärtsgang schlichen sie sich zur leichten
Beute. War denn keiner zur Bewachung da? Tsss tsss. So eine Schluderei
gab es bei Krokodilen nicht. Weil wirklich keiner weiter da war,
zeigte das Kroko den Krabben die Harke, und schnappte, so gut es eben
ging. Das war gar nicht so einfach, denn allzu groß war das Kroko nicht
und die Scheren konnten höllisch zwicken.
Die kleinen
Schildkröten waren viel zu langsam. „Krabben, wunderbar, gerade
richtig, ich habe ein neues Feuer gemacht." Paketmann bückte sich
„Whoa, da brauchen wir Schnur. Du glaubst nicht, was so eine
Rettungsinsel alles dabei hat". Ronnie sprintete kurz weg, kam aber
gleich mit einer Leine zurück, mit der er den Krabben einzeln die
Scheren am Panzer festband und die Krabben dann aneinander. So konnte
das Kroko die Schildkrötlein ins Meer begleiten und Ronnie bekam eine
weitere Mahlzeit. Im Wasser kamen die Panzerpaddler erstaunlich gut
zurecht. Sie schwammen anders als das Kroko nicht mit ihrem Schwanz,
sondern mit ihren Beinchen. Mann, hier im Flachwasser war aber überhaupt
was los.
Überall zischten kleine Fische umher. Und weiter meerauswärts, zwischen den scharfkantigen Korallen gab es auch grosse Fische. Und Tentakel- und Stacheltiere. Die Fische waren bekömmlicher als die bunten Frösche und auch Paketmann bekam welche ab. Wegen der Hitze am Tage schlief der Grünling meistens dann, wenn Paketmann wach war und ging nachts jagen, auch wenn das wegen der streitlustigen Tintenfische mit ihren tischtennisballgrossen Augen nicht ungefährlich war.
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