Dienstag, 12. Juni 2012

Unsterblichkeit

Das ist eigentlich auch so eine Frage, die sich jeder stellt, wie kann ich Unsterblichkeit erreichen, wo ich doch ein Haltbarkeitsdatum habe? Die Antwort darauf sind dabei meist entweder Kinder, in die man den gewünschten Gehirninhalt kopiert, auf dass er sich weiterkopiere oder ein Druckerzeugnis damit oder eine wie auch immer geartete Ungeheuerlichkeit, über die Druckerzeugnisse produziert werden oder irgendein Programm, ob ungeheuerlich oder nicht. Nicht ganz so Helle probieren die Feinfrostmethode. Lassen wir den Frost als direkte Methode mal weg, geht es um Meme (Informationen) und Membehältnisse, also Copypaste (die Copypaste ist keine Zahnpaste). Das ist eigentlich schon alles, mehr braucht man da nicht drüber schreiben. Um was es mir eigentlich geht, ist der Inhalt, also das Mem an sich. Welche Qualität muss es haben, damit es hartnäckig weiterlebt? Auch klar, es muss nützlich sein wie ein Schweizer Taschenmesser. Man muss einfach alles damit beantworten können. Das wäre also auch schon geklärt. Nein, was ich eigentlich wollte ist die Frage, dass, wenn man schon etwas erfindet, muss es eigentlich etwas wichtiges oder richtiges sein oder nicht? Das kommt ganz auf euren Anspruch an, ob ihr glücklich damit werden wollt oder nicht. Mal abgesehen von den wenigen manischen Glückspilzen, die über etwas tatsächlich Wichtiges stolpern und das auch noch ausarbeiten wollen, graben doch die meisten, selbst die die es beruflich tun, also die meisten Unsterblichkeitssucher nur die Scherben und Knochen ihrer Vorfahren wieder aus, also sie erfinden, was schon erfunden wurde. Der praktikable Ausweg ist dann doch, dass man sich selbst verarscht, in dem man etwas ungeheuerlich schwachsinniges erfindet, dass aber viel Spass bereitet. So wurde das Jojo erfunden! Es braucht niemandem nutzen, man kann sich toll dabei fühlen. Das Feld der Nützlichkeiten ist eng umkämpft, das des Schwachsinns ist unbegrenzt. Schaut euch nur mal all die unnützen Patente an, all die geistes- und naturwissenschaftlichen Schriften, ach was, etc. pipi ein Gorgonzolatoaster vielleicht oder Tangastringtheorie. Seht ihr das Verhältnis? Und es gibt ein Superargument! In seltenen, unvorhersehbaren Fällen wird Schwachsinn nützlich und umgekehrt natürlich auch! Fragt mal die Mathematiker (das lass ich jetz so, extra provkant) :D Das war jetzt so ein bißchen von hinten durch die Brust, aber ich hoffe, es kommt trotzdem an. Mit Überzeugung Schwachsinn zu erfinden ist einfach, lustich, man ist in guter Gesellschaft und man weiss ja nie.

Montag, 28. Mai 2012

Probleme der Menschheit - Gelöst

1. Wie löse ich ein komplexes Problem? 2. Haben wir tatsächlich immer weniger Zeit für Wesentliches? 3. Ersticken wir wirklich in einer Informationsflut? 4. Wächst der Leistungsdruck wirklich immer mehr? 5. Ist die Menge an Geld endlich und wo geht es hin, wenn es fehlt? 6. Wie kann man die Geldprobleme der Welt lösen? 1. Die Antwort auf diese Frage füllt viele Lifestyleberatungsbücher. 

Kurz und knapp formuliert lautet die Lösung: Man zerlege das komplexe Problem solange in Einzelprobleme, am besten mit einem Baumdiagramm, bis man dasjenige Problem identifiziert hat (oder die wenigen), an denen sich alle anderen aufstauen. Dieses Problem heisst dann das "zentrale Problem". Wenn es gelingt dieses zu lösen, lösen sich die anderen Probleme von allein oder zumindest leichter. 

2. Die nächsten drei Fragen hängen natürlich zusammen. Also zuerst: Nein, wir haben immer noch die gleiche Zeit fürs wesentliche. Das Problem ist nur, daß es jetzt sehr viele Möglichkeiten zur Ablenkung und zur Erreichbarkeit gibt. Die Antwort darauf ist, daß man Prioritäten setzen muss. Man muss sich klar darüber werden, was wichtiger ist, im Internet surfen, abends noch in der Firma zu sitzen oder den Garten zu giessen und mit seinen Kindern zu spielen. Die Freiheit, sein Leben richtig einzurichten hat jeder! Dennoch wird diese Verantwortung gerne weggeschoben. Man sagt sich, dass es eben so ist, niemand hätte mehr Zeit und verbietet sich selbst das Denken. Oder warum denkt ihr gibt es Leute, die in die Abendschule gehen oder nebenberuflich in einem Verein arbeiten? Richtig, sie haben sich Prioritäten gesetzt. Auch die Leute, die über Zeitnot klagen haben sich Prioritäten gesetzt, aber unbewusst. Oder sie haben sie sich setzen lassen. Zuerst also muss man sich über seine Prioritäten bewusst werden und sich dann fragen, ob das das ist, was man wirklich mit seiner Zeit anfangen will. 

3. Wie 2. Natürlich steigt die objektive Menge an Information stetig an. Aber das ist gar nicht so wichtig! Wichtig ist nur die subjektive Teilmenge an Information, die man sich selbst zuführt. So gibt es Leute, die nach der Schule nie wieder ein Buch lesen, andere sehen kein Fernsehen mehr oder schaffen sich bewusst keinen PC an usw. Was man an Information aufnimmt, sollte selbstbestimmt geschehen. Es sollte einen wirklich interessieren. Der Rest kann einem doch getrost den Buckel herunter gleiten. Man muss gar nicht wirklich "breit informiert" sein. Gewöhnlicher Weise drängeln sich die Leute sogar, einem die neuesten Nachrichten persönlich zu erzählen oder einem fachliche Probleme zu erklären, die sie selbst mühsam erarbeitet haben, falls es nötig ist. Solange man nur auch etwas zu bieten hat. Was einen wirklich interessiert, in das man gern Zeit investiert, um es zu erfahren. 

4. Auch hier sage ich: Nein. Leistungsdruck ist nämlich etwas, was mit Erwartung zu tun hat, in allererster Linie mit Erwartung an sich selbst. Natürlich erwarten auch die anderen etwas von einem, aber das ist wirklich nicht so wichtig. Wichtig ist, was man für sich selbst will und wie viel. Dem entsprechend kann man sich dann einen Platz suchen, der der eigenen tatsächlichen Leistungsfähigkeit entspricht. Egoismus zahlt sich hier aus! 

5. Die Menge an Geld ist abzählbar unendlich. Eigentlich könnte jeder soviel Geld haben, um gut zu leben. Aber es gibt leider nur ein paar Orte, die Geld aus dem nichts erschaffen können, etwa Banken, Versicherungen und Börsen. Es läuft folgendermassen. Zuerst erfindet man eine beliebige Menge Geld. Danach investiert man dieses Geld. Sollte man nicht gut investiert haben und am Ende ein Teil des erfundenen Geldes sich ins verdiente Nichts auflösen, kann man versuchen, andere dafür bezahlen zu lassen und auch dieses erfundene Geld noch in tatsächlichen Gewinn umzuwandeln. Der andere ist in der Regel der Steuerzahler. Jetzt habe ich mich um den Gegenwert herumgemogelt. Die Investitionen erschaffen natürlich den Gegenwert und der ist endlich? Denkste. Der Gegenwert kann nämlich auch virtuell sein! 

6. Natürlich gehört das Geld abgeschafft.

Mittwoch, 8. Juni 2011

"Was sind eigentlich Quasikristalle?"


Eine kurze Antwort von mir auf eine Emailanfrage zu meiner Diss., weil ja vielleicht auch allgemein interressant oder auch nicht:

Tja, ein Quasikristall ist erstmal eine intermetallische Verbindung. Das Besondere am Quasikristall ist seine Struktur. In ihr gibt es keine einzelne Elementarzelle, die eine dreidimensionale periodische Fernordnung erzeugt. Statt dessen benötigt man mindestens 2 kleinste Baueinheiten (Elementarzelle kann man das nicht mehr nennen, man redet von 2D- oder 3D-Kacheln). Diese Kacheln kann man zu beliebig grossen Ausschnitten aus dem Gitter zusammensetzen. Um Aperiodizität zu erzeugen, benötigt man Anlegeregeln, die man sich so wie die Nasen eines Puzzles vorstellen kann, die ineinandergreifen.
Mit Ausschnitt aus dem Gitter ist nicht direkt die atomare Anordnung gemeint ist, sondern ein diese Anordnung beschreibendes Vieleck oder Polyeder (eben die Kachel oder die Elementarzelle als kleinster Ausschnitt) und Aufbauten aus ihnen. Das besondere an der Quasikristallstruktur ist, dass man jeden dieser Ausschnitte, egal welcher Grösse, ganz wie bei periodischen Gittern irgendwo anders im Gitter wiederfinden kann, nur eben nicht über Translation.
Ein weiteres Merkmal ist, dass sich kleine und grosse Ausschnitte aus dem Gitter von der Form her ähneln (Selbstähnlichkeit bei Vergrösserung (Inflation)), auch ganz wie bei periodischen Gittern aber kombiniert nun eben mit verbotener Drehsymmetrie (bis jetzt: 5, 8, 10, 12 ) und unregelmässigen Rändern. Mit Vergrösserung ist hier der Aufbau von grossen Einheiten aus kleineren gemeint.
Die Vergrösserung von Elementarzellen mit erlaubter Drehsymmetrie (1,2,3,4,6) erzeugt nur reguläre geometrische Flächen/Körper mit periodischem Aufbau und das Verhältnis der Abmessungen der kleinen und grossen Teile ist ganzzahlig. Mit verbotener Drehsymmetrie ist das Verhältnis bei den Quasikristallen gebrochen. Das ist so, weil das Gitter statt durch Translation nun durch Inflation vergrössert wird. Bei der Inflation werden die Kacheln nach den Anlegeregeln angelegt.

Bei 8, 10 und 12-zähliger Drehsymmetrie sind die Quasikristalle nur in 2 Dimensionen quasiperiodisch, eine ist periodisch. Bei 5 zähliger Symmetrie ist das Gitter in allen 3 Dimensionen quasiperiodisch. Eine Struktur ist ein Gitter und die Anordnung der Atome darin (nennt man auch Basis). Quasikristalline Strukturen kann man rein mathematisch (!) als Schnitte von höherdimensionalen (z.B. 6D) periodischen Strukturen begreifen. Deswegen kann man auch so etwas wie eine Strukturlösung machen. Es gibt auch noch aperiodische Kristalle, die aber keine verbotene Drehsymmetrie besitzen. Bei denen sind z.B. zwei ähnliche Strukturen ineinander gewachsen. Die Form von ikosaedrischen Quasikristallen mit 5-zähliger Symmetrie ist oft ein Pentagondodekaeder, siehe selbstgeschossenes Foto oben.