Ich muss vorausschicken, dass ich gleich am Anfang dieser Reise das tat, was man nicht machen soll, naemlich die Kreditkarten-Pin zu vergessen. Prompt wurde das Ding nach Fehltipperei gesperrt und ich musste erst mal im Buesserhemd mit Pass und Karte zum mexicanischen Bankschalter wackeln. Die Angestellten waren sehr misstrauisch und studierten meinen Pass minuetlich von vorn bis hinten.
Abends zuvor hatte mich die Angelica vom Flughafen abgeholt, was auch gut war, denn ohne Hilfe kommt man da nicht unbeschadet heraus. Lauter Privattaxen, die einen wahrscheinlich ins Nirgendwo bringen, um ausgeraubt und namenlos verscharrt zu werden. Man muss die richtige Taxe finden, was auch gar nicht soo schwer ist, denn die Menschenschlange vorm Stand reicht einmal um den Flughafen rum oder so. Also nach Such- und Fangespiel und Herumfahrerei durch droehnende Baustellenschluchten gelangten wir zum Hostel, das so traurig aussah, wie die Hostels, die ich schon lange zu verdraengen versucht hatte. Allerdings war es auch schön billig, im ganzen also ok. Rucksack rein und fertig. Dann bin ich noch auf einen Salat mit Saft eingeladen worden und ab in die Falle.
Also erster Tagesbericht heute: Nachdem ich der Bank gluecklich 3000 Pesos aus dem Kreuz geleiert habe, bin ich erst mal was essen, das aussah, wie man sich Gammelfleisch immer vorstellt. Verbrutzelt bis knusprig in einem trocknen Broetchen und einer halben Avocado. Der mexicanische Doener nennt sich Torta Enchilada (also scharf).
Dann bin ich mit Stadtplan auf in den Stadtpark (Bosque de Chapultepec), der fast mehr Parkwaechter beinhaltete als Besucher (zwei Busse voll Parkwaechter), die alle verscheuchen zum Beispiel, die nicht normgerecht auf einer Bank sitzen, sondern sonstwo. Der Park nennt sich einer der groessten der Welt, aber groesser als der grosse Garten ist er wohl nicht. (Gondelteich gibts auch, mit Palaisfontaine und grasgruenem Algenwasser, einem weissen Reiher und , tja stockenten) So, und dort habe ich wirklich "Scrat" gesehen. Ehrlich! Die Eichhoernchen sehen echt so aus, sind auch so hektisch, zucken andauernd mit ihrem grauen Schwanz und kommen bis auf die Schulter. Danach habe ich an einem Scherzartikelstand einen um-die-Ecke-guck Wuerfel erstanden. Dann war da auch ein Clown, der auf spanisch Witze riss, ich verstand aber nur :"Sexy! Not Pepsi!" (?)
Die Parkmuseen hatten leider alle zu und beim Ausgang-Suchen habe ich mich dann auch irgendwie verlaufen und kam dann wieder beim Clown raus. Also dann bin ich wieder zurueck in die Innenstadt, die "Barmeile" besichtigen. Da bin ich dann zuerst in ein Cafe und habe dort das ekligste Eis der welt gegessen : Melone mit Zitrone, darauf Chilisosse (wuerg) und getrocknete Ichweissnichtwas. Danach brauchte ich ein Bier. Hoffnungsvoll setzte ich mich in eine rustikale Bleibe namens "Cervesaria", die sich dann aber als eine Schikimicki Fischgaststaette entpuppte, in der lauter gickernde Frauen sassen. Ohne Essen gab es kein Trinken und bittesehr, stellte mir der Kellner eine schuessel kalte Shrimps hin (wuerg). Und dann immerhin das Bier. Dazu Latinofernsehen mit Szenenfrequenz 330 pro Minute (typisch). Andauernd kamen dann auch Schuhputzer, Kuliverkaeufer und, die Hoehe, ein Kind mit Akkordeon vorbei, was mir genau ins Ohr sang (von verflossener Liebe oder so), FALSCH. Das reichte mir dann und ich verdrueckte mich richtung Hostel.... ging dabei noch einer Reihe jungen, gruen vermummten Maennern mit Gewehren aus dem Weg... sprang wie ein Reh ueber vierspurige Kreuzungen ohne Ampeln.. puh. Das reicht fuer den ersten Tag. Morgen schau ich mir mal das Stadtzentrum an, oder so.
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