Tja, also heute Morgen war ich aus Spass bei drei Banken, die alle abgelehnt haben, mir neues Geld zu geben. Merke, um so groesser der Laden, um so hoeher die Wahrscheinlichkeit, dass was rausspringt.
Danach bin ich ein paar Springbrunnen abgeklappert. Das Fruehstueck bestand aus Broetchen mit Eiern + Creme Fraiche + aufgeweichte Tacos. Very besser als gestern. Vorgedrungen bin ich bis zu einer Art Siegessaeule mit Engel drauf. Zu dessen Stufen war ein Konzert oder so. Sah irgendwie auch aus wie eine Vereidigung, so militärisch, keine Ahnung, dann bin ich ueber Gassen usw. in die Zona Rosa gekommen, was aber kein einschlaegiges Viertel ist, sondern eine Einkaufsmeile (weil in diesem Fall rosa für Hoffnung und nicht für sekundäre Merkmale steht) und ich kaufte eine Tuete Mangos in Limettensaft. Schooeeen bunt und kitschig dort. Dann war ich aber schon 16.00 uhr mit der Angelica verabredet (die Stadtfuehrerin). Die hat eine Katze und einen Hund, die sich vertragen (naja fast)! Die Katze schmiss mehrmals den Hundenapf um und der Hund wollte an das Katzenfutter. Naja, dann haben wir Musik getauscht, also hab ich nun ein paar spanische Songs. Die Wohnung ein Muster an Urbanität: ein Fenster geht auf die Strasse raus (oder in Deutschland würde man das Bundesstrasse nennen) , das andere nach hinten ins Treppenhaus. Dann hatse mir gezeicht, wie man Bus faehrt, naemlich ganz fortschrittlich mit aufladbaren Magnetkarten (kein rueckschrittliches Stempelpapier). Die Busstationen sind so Verschlaege mit Drehtueren und Oeffnungen fuer die Bustueren, kurios! Dann gab es vegetarisches Essen, Rotkraut in Tacos (so schmeckte es). Weiterhin erhaschten wir einen Vorausblick aufs Stadtteilfest, lauter Mexicaner haben sich gegenseitig Schnurrbaerte, Huete und Troeten verkauft (wichtige Feierutensilien) ich erstand zumindest einen bescheidenen Schnurrbart. Leuchtreklamen und Riesenraeder allenthalben. Auch tolle Kolonialarchitektur. Bei einem Bier klang der Abend aus, auch Fotos hab ich natuerlich gemacht.
Morgen fahr ich zu den Pyramiden und an den Abend will ich gar nicht denken.
Fruehs bin ich also zu den Pyramiden gefahren, also wir waren zu viert, ein Julio, ein Jesus (die mexicanische Ausgabe von Dieter Nuhr), die Angelica und ich eben. Nach 2 h verwirrender Kreuz- und Querfahrt mit allen erdenklichen Verkehrsmitteln kamen wir aufs Land, wo das Ausgrabungsfeld mit den zwei grossen Pyramiden ist (eine ist groesser als die Cheops). Das Ausgrabungsgebiet ist "ein weites Feld" mit vielen Plaetzen, Weinkellern und Haeusern, sogar ein Kinderspielplatz mit interessanter Konstruktion: er war als Grube in die Erde eingelassen, das die Kleinen nicht rauskrabbeln konnten. Heute krabbeln Archaeologen und Schlangen darin herum.
Nach dem man diverse Kitschverkaeufer abgewehrt hat, kann man auf die Sonnenpyramide steigen, was ganz schoen auf die Beine geht, aber den ausblick aufs Tal wert ist (so Wolkenschatten, die ueber braune Huegel wandern). Natuerlich hier null Jungle, mehr so mannshohe Agaven, Kakteen und Joshuabaeume. Oben dann ein bischen verweilt, runtergeschaut, Fotos fuers Album, Luft holen und dann abwaerts. Wiedermal habe ich alle Steine fotografiert. Einer hatte noch die Orginalbemalung (ein Puma) oder es gab auch sogar Klimaanlagen in den Indianerpalaesten usw.
danach hat uns der Julio ueberraschend zur Geburtstagsfeier seiner Nichte mitgenommen, mit Grossfamilie und so. Die Stadt sieht in den Randbezirken noch mal ganz anders aus als im Zentrum. Ein wirrer Traum in Beton, viel wohl noch eingestuerzt vom Erdbeben. Ja aber das Haeusle war sehr schoen, der Julio auch ein Kuenstler mit selbstgemalten Bildern an der Wand und wie gesagt vielen Verwandten, natuerlich auch einer Omi (die eigentlich seine Mutter ist) die das Essen bereitete. auch ein Hund war da, Sonny. Da gab es dann Salat, Kaese, Fleisch und Sahne, alles auf Tacos drauf und danach eine Fleischsuppe. Dann wurde ich noch zu 2 Tequilas genoetigt. Ein Onkel hat mir einen Schluesselanhaenger von einem beruehmten Catcher geschenkt, weil die da auf Catchen stehen. Wie gesagt viele nette Leute.
Dann sind wir ins Stadtzentrum zur Unabhaengigkeitsfeier.
Alle Normalen hatten bereits die Stadt verlassen und der bekloppte Rest einschliesslich uns war total aus dem Haeuschen und sprang herum. Das merkwuerdigste ist, das die Mexis es moegen, sich mit Rasierschaum vollzuspruehen (es gibt auch Schutzmasken fuer, na, wie immer "diez Pesos".) Ich erwarb noch ein Schwenkelement und dann trafen mer noch zwei Damen nebst Sohn, die japanisch aussahen, es aber angeblich nicht waren.
Der Sohn fotografierte aber staendig (Indiz!) :D. So, na, dann steht man eben auf dem Marktplatz, schwenkt Faehnsche und troetet bis El Presidente vors Volk auf seinen Balkon tritt und VIVA MEXICO! ruft. Danach gabs ein Feuerwerk, aber ein abgefahrenes mit 3D Effekten und so (Blumen, Rauten usw.) dagegen sind alle europaeischen Feuerwerke knickrig.
Danach setzt man sich eben in eine Bar und prostet sich zu. Ich habe versucht, aus einer halben Limone und einem Zahnstocher einen Kreisel zu bauen, was auch halbwegs klappte. Danach aber den Rasierschaum abduschen und in die Heia.
Sonntag, 6. Januar 2008
Mexico Stadt, Urlaub Sept. 2007- 1
Ich muss vorausschicken, dass ich gleich am Anfang dieser Reise das tat, was man nicht machen soll, naemlich die Kreditkarten-Pin zu vergessen. Prompt wurde das Ding nach Fehltipperei gesperrt und ich musste erst mal im Buesserhemd mit Pass und Karte zum mexicanischen Bankschalter wackeln. Die Angestellten waren sehr misstrauisch und studierten meinen Pass minuetlich von vorn bis hinten.
Abends zuvor hatte mich die Angelica vom Flughafen abgeholt, was auch gut war, denn ohne Hilfe kommt man da nicht unbeschadet heraus. Lauter Privattaxen, die einen wahrscheinlich ins Nirgendwo bringen, um ausgeraubt und namenlos verscharrt zu werden. Man muss die richtige Taxe finden, was auch gar nicht soo schwer ist, denn die Menschenschlange vorm Stand reicht einmal um den Flughafen rum oder so. Also nach Such- und Fangespiel und Herumfahrerei durch droehnende Baustellenschluchten gelangten wir zum Hostel, das so traurig aussah, wie die Hostels, die ich schon lange zu verdraengen versucht hatte. Allerdings war es auch schön billig, im ganzen also ok. Rucksack rein und fertig. Dann bin ich noch auf einen Salat mit Saft eingeladen worden und ab in die Falle.
Also erster Tagesbericht heute: Nachdem ich der Bank gluecklich 3000 Pesos aus dem Kreuz geleiert habe, bin ich erst mal was essen, das aussah, wie man sich Gammelfleisch immer vorstellt. Verbrutzelt bis knusprig in einem trocknen Broetchen und einer halben Avocado. Der mexicanische Doener nennt sich Torta Enchilada (also scharf).
Dann bin ich mit Stadtplan auf in den Stadtpark (Bosque de Chapultepec), der fast mehr Parkwaechter beinhaltete als Besucher (zwei Busse voll Parkwaechter), die alle verscheuchen zum Beispiel, die nicht normgerecht auf einer Bank sitzen, sondern sonstwo. Der Park nennt sich einer der groessten der Welt, aber groesser als der grosse Garten ist er wohl nicht. (Gondelteich gibts auch, mit Palaisfontaine und grasgruenem Algenwasser, einem weissen Reiher und , tja stockenten) So, und dort habe ich wirklich "Scrat" gesehen. Ehrlich! Die Eichhoernchen sehen echt so aus, sind auch so hektisch, zucken andauernd mit ihrem grauen Schwanz und kommen bis auf die Schulter. Danach habe ich an einem Scherzartikelstand einen um-die-Ecke-guck Wuerfel erstanden. Dann war da auch ein Clown, der auf spanisch Witze riss, ich verstand aber nur :"Sexy! Not Pepsi!" (?)
Die Parkmuseen hatten leider alle zu und beim Ausgang-Suchen habe ich mich dann auch irgendwie verlaufen und kam dann wieder beim Clown raus. Also dann bin ich wieder zurueck in die Innenstadt, die "Barmeile" besichtigen. Da bin ich dann zuerst in ein Cafe und habe dort das ekligste Eis der welt gegessen : Melone mit Zitrone, darauf Chilisosse (wuerg) und getrocknete Ichweissnichtwas. Danach brauchte ich ein Bier. Hoffnungsvoll setzte ich mich in eine rustikale Bleibe namens "Cervesaria", die sich dann aber als eine Schikimicki Fischgaststaette entpuppte, in der lauter gickernde Frauen sassen. Ohne Essen gab es kein Trinken und bittesehr, stellte mir der Kellner eine schuessel kalte Shrimps hin (wuerg). Und dann immerhin das Bier. Dazu Latinofernsehen mit Szenenfrequenz 330 pro Minute (typisch). Andauernd kamen dann auch Schuhputzer, Kuliverkaeufer und, die Hoehe, ein Kind mit Akkordeon vorbei, was mir genau ins Ohr sang (von verflossener Liebe oder so), FALSCH. Das reichte mir dann und ich verdrueckte mich richtung Hostel.... ging dabei noch einer Reihe jungen, gruen vermummten Maennern mit Gewehren aus dem Weg... sprang wie ein Reh ueber vierspurige Kreuzungen ohne Ampeln.. puh. Das reicht fuer den ersten Tag. Morgen schau ich mir mal das Stadtzentrum an, oder so.
Mittwoch, 2. Januar 2008
Vergangenheit
Ich bin 1974 in Dresden geboren, in der DDR. Ich war schon immer ziemlich ruhig, ausser was das Essen anging, da war ich zickig, hat sich aber später gegeben. In der Familie hatten wir mehrere Haustiere gleichzeitig, wovon ich einige Allergien davontrug, war aber trotzdem schön. Und 2 Schwestern trudelten so nach und nach ein. Leider hatten die Eltern die Tiere aber lieber als uns, was aber andersherum genauso war und so ging es wenigstens den Tieren gut. Tja in der Schule hatte ich bis zur 10. Klasse nie Probleme. Ich hab immer viel gelesen, alles was mir unter die Finger kam, von der Boulevardzeitung bis zum Lexikon oder auch Waschmittelpackungen, Hauptsache Buchstaben.
Der Vater hat mir dann Nachts auch immer die Lampe weggenommen. Freunde hatte ich eher wenige, ich war ein Sozialidiot. Da ich gerne viel sung, hat mich meine Mutter in eine kirchliche Musikausbildung gesteckt (wer das kennt: Kreuzchor), wo ich mich aber fürchterlich gelangweilt habe und meine Klavierlehrerin hat ob meiner Grobmotorik öfters geweint. Also da wieder weg.
Ja, nach der Schule wollte ich erst was lernen, da aber gerade Wendezeit war, konnte keiner sagen, was vorteilhaft ist und so hab ich mich selber fürs Abi eingemeldet. Dort bin ich notenmässig fürchterlich eingebrochen. Und die Leute da waren gruselig versnobt, alles Kinder armer DDR-Büger, die so taten, als hätten sie gutbürgerliche Elternteile. Aber Gott sei Dank hatte ich noch einen Freund aus der alten Schule dabei. Das war trotzdem eine schlimme Zeit und ich wurde Grufti und las und schaute nur noch Horrorsachen. Eigentlich war ich nur in Deutsch gut und meine Deutschlehrerin hat mich auch sehr gefördert.
Mit Ach und Krach und mit viel Kulanz von Lehrerseite (aber auch von meiner Seite, hehe) schaffte ich das Abi und dann gings zum Bund. Da gings bergauf und ich lernte ordentlich sein und trinken und rauchen. Ein wunderbarer Urlaub im Grünen, als Sani. Danach, tja wollte ich erstmal studieren, aber war sehr unentschlossen, meldete mich in Halle an und ging dann nicht hin, sondern arbeiten, so herumjobben (Post, Amt usw.). Danach mit einem Kumpel für 3 Monate zu den Amis, was eine Tragödie für sich war, aber wir haben es überlebt. Tja, danach war ich Wachmann, Kistenpacker, Fliessbandarbeiter, Antiquitätenverkäufer und Hilfsarbeiter aufm Bau. Bis meine Mutter eines Tages sagte: "So geht es nicht mehr weiter, Junge."
Da machte ich also eine Lehre zum Laboranten. Das war überhaupt die beste Zeit bis jetzt.
2 Jahre Ferien wie bei Jules Verne. Kann ich jedem mit Abi nur empfehlen. Die Schule hatte mir da nix zu bieten, also las ich Bücher unter der Schulbank und die Lehrer haben mich gelassen. Lehrlinge sind ein sehr lustiges Völkchen und so fiel ich von einer Party in die nächste Disco. Hachne. Soviele Frohnaturen auf einen Haufen habe ich später nie mehr getroffen. Sozial ging es steil bergauf, ich lernte, wie man mit Menschen umgeht. Aber eine Arbeit fand ich danach nicht. Dann endlich verfrachtete mich nach bestehen dieser Tatsache ein anderer Freund mit Sack und Pack an eine Uni, wo ich dann Chemie studierte. Ich liess es gleich sehr locker angehen und brach erstmal wieder ein. Ach da hab ich auch Herrn S. kennengelernt, nichwar. Das war eine anstrengende Zeit dann.
Ich hatte sehr viel Mühe, Stoff in den Kopf zu pressen, mein Gedächtnis war (und ist) sehr wählerisch. Aber unter Mithilfe der Kommis gelang auch dieser Coup. Tja, nun steh ich grad wieder da und bin mit meiner ersten Diss gescheitert. Die Diss war eine Tragödie sondermassen, ich habe da Menschen kennengelernt, grauenhaftester Sorte, hatte einen Nervenzusammenbruch usw. Nun will ichs mit 33 aber noch mal wagen, 2.ter Anlauf in einer anderen Stadt. Tja nach dem Bruch bekam ich so Glückstabletten, die nicht viel halfen und seither bin ich auch ziemlich durch den Wind, nervlich schlecht belastbar. Aber nun bin ich bei einer Psychologin in Behandlung, mal sehen, was da rauskommt. So vielen Dank ans Auditorium, jaah, was ich so gerne mache ist natürlich Lesen und Musik hören, aber auch Schreiben (auf meiner Webdings), Schwimmen, in der Weltgeschichte herumreisen und was mir gerade nicht einfällt, weil ich, wie ja schon erwähnt, mich an nichts erinnern kann. Ach Zeichnen mag ich auch.
Der Vater hat mir dann Nachts auch immer die Lampe weggenommen. Freunde hatte ich eher wenige, ich war ein Sozialidiot. Da ich gerne viel sung, hat mich meine Mutter in eine kirchliche Musikausbildung gesteckt (wer das kennt: Kreuzchor), wo ich mich aber fürchterlich gelangweilt habe und meine Klavierlehrerin hat ob meiner Grobmotorik öfters geweint. Also da wieder weg.
Ja, nach der Schule wollte ich erst was lernen, da aber gerade Wendezeit war, konnte keiner sagen, was vorteilhaft ist und so hab ich mich selber fürs Abi eingemeldet. Dort bin ich notenmässig fürchterlich eingebrochen. Und die Leute da waren gruselig versnobt, alles Kinder armer DDR-Büger, die so taten, als hätten sie gutbürgerliche Elternteile. Aber Gott sei Dank hatte ich noch einen Freund aus der alten Schule dabei. Das war trotzdem eine schlimme Zeit und ich wurde Grufti und las und schaute nur noch Horrorsachen. Eigentlich war ich nur in Deutsch gut und meine Deutschlehrerin hat mich auch sehr gefördert.
Mit Ach und Krach und mit viel Kulanz von Lehrerseite (aber auch von meiner Seite, hehe) schaffte ich das Abi und dann gings zum Bund. Da gings bergauf und ich lernte ordentlich sein und trinken und rauchen. Ein wunderbarer Urlaub im Grünen, als Sani. Danach, tja wollte ich erstmal studieren, aber war sehr unentschlossen, meldete mich in Halle an und ging dann nicht hin, sondern arbeiten, so herumjobben (Post, Amt usw.). Danach mit einem Kumpel für 3 Monate zu den Amis, was eine Tragödie für sich war, aber wir haben es überlebt. Tja, danach war ich Wachmann, Kistenpacker, Fliessbandarbeiter, Antiquitätenverkäufer und Hilfsarbeiter aufm Bau. Bis meine Mutter eines Tages sagte: "So geht es nicht mehr weiter, Junge."
Da machte ich also eine Lehre zum Laboranten. Das war überhaupt die beste Zeit bis jetzt.
2 Jahre Ferien wie bei Jules Verne. Kann ich jedem mit Abi nur empfehlen. Die Schule hatte mir da nix zu bieten, also las ich Bücher unter der Schulbank und die Lehrer haben mich gelassen. Lehrlinge sind ein sehr lustiges Völkchen und so fiel ich von einer Party in die nächste Disco. Hachne. Soviele Frohnaturen auf einen Haufen habe ich später nie mehr getroffen. Sozial ging es steil bergauf, ich lernte, wie man mit Menschen umgeht. Aber eine Arbeit fand ich danach nicht. Dann endlich verfrachtete mich nach bestehen dieser Tatsache ein anderer Freund mit Sack und Pack an eine Uni, wo ich dann Chemie studierte. Ich liess es gleich sehr locker angehen und brach erstmal wieder ein. Ach da hab ich auch Herrn S. kennengelernt, nichwar. Das war eine anstrengende Zeit dann.
Ich hatte sehr viel Mühe, Stoff in den Kopf zu pressen, mein Gedächtnis war (und ist) sehr wählerisch. Aber unter Mithilfe der Kommis gelang auch dieser Coup. Tja, nun steh ich grad wieder da und bin mit meiner ersten Diss gescheitert. Die Diss war eine Tragödie sondermassen, ich habe da Menschen kennengelernt, grauenhaftester Sorte, hatte einen Nervenzusammenbruch usw. Nun will ichs mit 33 aber noch mal wagen, 2.ter Anlauf in einer anderen Stadt. Tja nach dem Bruch bekam ich so Glückstabletten, die nicht viel halfen und seither bin ich auch ziemlich durch den Wind, nervlich schlecht belastbar. Aber nun bin ich bei einer Psychologin in Behandlung, mal sehen, was da rauskommt. So vielen Dank ans Auditorium, jaah, was ich so gerne mache ist natürlich Lesen und Musik hören, aber auch Schreiben (auf meiner Webdings), Schwimmen, in der Weltgeschichte herumreisen und was mir gerade nicht einfällt, weil ich, wie ja schon erwähnt, mich an nichts erinnern kann. Ach Zeichnen mag ich auch.
Sylvester
Sylvester ist immer so ein schwieriges Ding. Was kann man schon wirklich anfangen an einem Tag, der maximale Freude von einem erwartet? An dem sich noch mehr als am Geburtstag zeigt, wer die meisten Freunde um sich scharen kann, wer zu wem gehört und wer als armseliges Anhängsel barmherzig mit eingeladen wird, rein der Generösität halber natürlich?
Diesen Tag habe ich schon recht unterschiedlich verbracht, mit den Eltern, mit Freunden, allein, im Ausland. Eines der denkenswertesten Sylvester habe ich sicherlich bei M.R. verbracht, der uns früh um 4 in Eiseskälte aus der Wohnung warf, aber dazu später.
Nachdem ich zwei Tage bei K. verbrachte, um in Freiberg der Dresdner Realität zu entfliehen, kehrte ich am 31. nach Dresden zurück. Das schöne an Freiberg ist, dass man da nicht wirklich etwas interessantes unternehmen kann. Einmal im Kino sind wir gewesen, beim Alien-Splatter-Vergnügen, dann in der Pizzeria und das wars schon.
G. und D., die ich zwischendurch traf, waren die ersten, die mich versetzten. Nicht direkt, so zwischen den Zeilen. Wir sind bei D.s bruder. Aha. Dabei war noch 3 Wochen vorher von einer Party bei mir die Rede gewesen. Nunja. Wieder bei K. , bot der mir an, Sylvester mit ihm und seiner Familie zu verbringen. Das wäre sicher das Beste für mich gewesen, so ein kleines Familien-Sylvester, fern vom Grossstadt-Wahnsinn. Grossstadt-Sylvester sind, zumindest in Dresden, mist. Egal, ob Party mit Freunden oder Familie, zu viele Idoten mit Sprengstoff, Alkohol und ohne Illusionen lassen ihren Emotionen draussen auf der Strasse freien Lauf.
Aber, dachte ich, A. und P. wollten ja noch kommen, wird’s eben ein gemütlicher Abend zu dritt. P. servierte mich eben so kalt ab wie D. „Wir feiern….“ (ohne Dich).
Danach wollte ich A. schon gar nicht mehr anrufen. Wäre ich besser in Freiberg geblieben? Bei drei paaren der einzige Single? Hmmm.
Also der Zug nach Dresden. Zweimal schon habe ich Sylvester allein verbracht, wobei ich feststellte, dass das gar nicht die schlechteste Art ist. Man kauft sich einen Kasten Bier, stellt den Fernseher an und wartet bis das Jahr rum ist, während man langsam betrunken wird.
Einfach aus Gag besorgte ich mir nochne eine flasche Sekt, wohl wissend, das die zu bleibt. Ich mag keinen Sekt.
A. kam natürlich auch nicht und ich sass dumm rum. Deshalb startete ich den PC, um zu spielen, weil da die Stunden schnell rum sind und schwupps, war es halb elf und P. rief mich an, er wär auf dem weg zum Theaterplatz. Toll . das man sich da nicht trifft, bei all den leuten und dem Lärm, war fast vorprogrammiert. Also ab in den Bus, voll mit Feierlingen, so am Singen. Das tat mir gut, fröhliche Leute zu sehen. Dann ging es hinaus in die Gefechtszone. In Dresden ist die Knallerei am Jahresende nicht der Farbenfreude und Sinnesbetörung gewidmet, sondern ist, wen wunderts, ein kriegsartiger Zustand, denn dafür gibt es Knaller. Das sind Sprengstoffstäbchen, die man, aus Jux, dem anderen zwischen die Füsse wirft. Oder an den Kopf. Gerne auch die grossen aus China, die Briefkastenzerfetzer. Da explodieren sie dann und der Krankenwagen bringt wieder einen weg, Stahlhelmpflicht.
Pulverdampf zieht zwischen den Häusern entlang, Paare knutschen, Singles schauen sehnsüchtig, aber nicht wirklich interessiert, eher irritiert. Dann die ungenierten Erleichterer. Lasst es laufen Jungs! Ich wandle und telefoniere. Bei dem Krach unmöglich. Also allein.
Die nächste halbe Stunde vergeht zwischen Hofkirche und Schloss, Artillerie und Flak.
Eine Rakete trifft mich am Kopf, es tut weh, ich lebe. Um den Wahnsinn zu ertragen, nehme ich ihn auf Video auf.
Kein städtisches Feuerwerk, nur idioten, die, schwankend, Raketen aus den Händen starten lassen. Mehr Rauch und immer dichter, ein rotes Leuchten auf der Brücke. Figuren tanzen im Funkenregen. Ich gehe nach Hause, die Frauenkirche steht still und fremd da. Noch ein Bus voller Betrunkener und, nachdem ich die übliche Salve an Glückwunsch-SMS in den Äther geschickt habe, kann ich endlich schlafen. Denke ich, doch dann ruft S. noch an: "Ihnen geht es genau so beschissen wie mir." Und rettet mir damit den Tag.
Das beste Sylvester war wohl letztes Jahr, D. und G. waren mit mir in Helsinki bei Ch. Keine Knaller, kein Alkohol. Dafür eine Show und Musik und ein professionelles Feuerwerk. Muss das Alter sein, aber da fühlte ich mich wohl.
Und damit zurück zu M.R., so 1993. Nachdem alle ordentlich getankt hatten, besonders An. mit seinem Molinari ohne Kaffeebohne, machte R. den grandiosen Vorschlag, auf eine Autobahnbrücke zu laufen und uns dort Dresden von oben anzusehen. Hier ein kleiner Tipp. Feuerwerke von oben wirken jämmerlich. Das was von unten als Illusion perfekt ist, die Vereinigung von menschengemachten Funken mit den Sternen am Himmel, ist von oben eine Glühwürmchenparty, Parabel einer exakten Physik. Auf dem Weg sprengen wir 2 Briefkästen, Chinaböller rein, die Klappe fliegt weg, verbranntes Papier.
Da auf der Brücke waren schon einige Leute, auch Kleinkinder. Was zum Teufel ...? Wir werfen Knaller in die Runde, es ist 5 Grad unter Null und die Eltern beschweren sich. Warum haben sie die Kinder hierhergebracht? An. lässt nicht nur Raketen aus der Hand starten, auch Knaller platzen in seiner Hand, er ist zu betrunken, um sie wegzuwerfen. Er lacht, die Haut an den Fingern ist in Fetzen. Ich zünde Raketen, bin aber schon zu langsam, um die Explosion noch zu sehen: Zünden….. wo ist sie? Auf dem Rückweg finden wir ein überfahrenes Reh im Pulverschnee, der Fuss ist gebrochen, abgebrochen, das Reh selbst lebt. Geben wir ihm den Gnadentod? Aber wie? Ich lege ihm den Arm um den Hals. Das Tier ist viel zu stark. Wir kommen überein, das der Kältetod sicher der Beste sein wird. Dann kamen wir wieder zu M.R.s Haus und er warf uns um 4 uhr morgens raus. Er wolle in Ruhe schlafen. Das Haus liegt an einer Autobahnabfahrt weitab vom Zentrum.
Diesen Tag habe ich schon recht unterschiedlich verbracht, mit den Eltern, mit Freunden, allein, im Ausland. Eines der denkenswertesten Sylvester habe ich sicherlich bei M.R. verbracht, der uns früh um 4 in Eiseskälte aus der Wohnung warf, aber dazu später.
Nachdem ich zwei Tage bei K. verbrachte, um in Freiberg der Dresdner Realität zu entfliehen, kehrte ich am 31. nach Dresden zurück. Das schöne an Freiberg ist, dass man da nicht wirklich etwas interessantes unternehmen kann. Einmal im Kino sind wir gewesen, beim Alien-Splatter-Vergnügen, dann in der Pizzeria und das wars schon.
G. und D., die ich zwischendurch traf, waren die ersten, die mich versetzten. Nicht direkt, so zwischen den Zeilen. Wir sind bei D.s bruder. Aha. Dabei war noch 3 Wochen vorher von einer Party bei mir die Rede gewesen. Nunja. Wieder bei K. , bot der mir an, Sylvester mit ihm und seiner Familie zu verbringen. Das wäre sicher das Beste für mich gewesen, so ein kleines Familien-Sylvester, fern vom Grossstadt-Wahnsinn. Grossstadt-Sylvester sind, zumindest in Dresden, mist. Egal, ob Party mit Freunden oder Familie, zu viele Idoten mit Sprengstoff, Alkohol und ohne Illusionen lassen ihren Emotionen draussen auf der Strasse freien Lauf.
Aber, dachte ich, A. und P. wollten ja noch kommen, wird’s eben ein gemütlicher Abend zu dritt. P. servierte mich eben so kalt ab wie D. „Wir feiern….“ (ohne Dich).
Danach wollte ich A. schon gar nicht mehr anrufen. Wäre ich besser in Freiberg geblieben? Bei drei paaren der einzige Single? Hmmm.
Also der Zug nach Dresden. Zweimal schon habe ich Sylvester allein verbracht, wobei ich feststellte, dass das gar nicht die schlechteste Art ist. Man kauft sich einen Kasten Bier, stellt den Fernseher an und wartet bis das Jahr rum ist, während man langsam betrunken wird.
Einfach aus Gag besorgte ich mir nochne eine flasche Sekt, wohl wissend, das die zu bleibt. Ich mag keinen Sekt.
A. kam natürlich auch nicht und ich sass dumm rum. Deshalb startete ich den PC, um zu spielen, weil da die Stunden schnell rum sind und schwupps, war es halb elf und P. rief mich an, er wär auf dem weg zum Theaterplatz. Toll . das man sich da nicht trifft, bei all den leuten und dem Lärm, war fast vorprogrammiert. Also ab in den Bus, voll mit Feierlingen, so am Singen. Das tat mir gut, fröhliche Leute zu sehen. Dann ging es hinaus in die Gefechtszone. In Dresden ist die Knallerei am Jahresende nicht der Farbenfreude und Sinnesbetörung gewidmet, sondern ist, wen wunderts, ein kriegsartiger Zustand, denn dafür gibt es Knaller. Das sind Sprengstoffstäbchen, die man, aus Jux, dem anderen zwischen die Füsse wirft. Oder an den Kopf. Gerne auch die grossen aus China, die Briefkastenzerfetzer. Da explodieren sie dann und der Krankenwagen bringt wieder einen weg, Stahlhelmpflicht.
Pulverdampf zieht zwischen den Häusern entlang, Paare knutschen, Singles schauen sehnsüchtig, aber nicht wirklich interessiert, eher irritiert. Dann die ungenierten Erleichterer. Lasst es laufen Jungs! Ich wandle und telefoniere. Bei dem Krach unmöglich. Also allein.
Die nächste halbe Stunde vergeht zwischen Hofkirche und Schloss, Artillerie und Flak.
Eine Rakete trifft mich am Kopf, es tut weh, ich lebe. Um den Wahnsinn zu ertragen, nehme ich ihn auf Video auf.
Kein städtisches Feuerwerk, nur idioten, die, schwankend, Raketen aus den Händen starten lassen. Mehr Rauch und immer dichter, ein rotes Leuchten auf der Brücke. Figuren tanzen im Funkenregen. Ich gehe nach Hause, die Frauenkirche steht still und fremd da. Noch ein Bus voller Betrunkener und, nachdem ich die übliche Salve an Glückwunsch-SMS in den Äther geschickt habe, kann ich endlich schlafen. Denke ich, doch dann ruft S. noch an: "Ihnen geht es genau so beschissen wie mir." Und rettet mir damit den Tag.
Das beste Sylvester war wohl letztes Jahr, D. und G. waren mit mir in Helsinki bei Ch. Keine Knaller, kein Alkohol. Dafür eine Show und Musik und ein professionelles Feuerwerk. Muss das Alter sein, aber da fühlte ich mich wohl.
Und damit zurück zu M.R., so 1993. Nachdem alle ordentlich getankt hatten, besonders An. mit seinem Molinari ohne Kaffeebohne, machte R. den grandiosen Vorschlag, auf eine Autobahnbrücke zu laufen und uns dort Dresden von oben anzusehen. Hier ein kleiner Tipp. Feuerwerke von oben wirken jämmerlich. Das was von unten als Illusion perfekt ist, die Vereinigung von menschengemachten Funken mit den Sternen am Himmel, ist von oben eine Glühwürmchenparty, Parabel einer exakten Physik. Auf dem Weg sprengen wir 2 Briefkästen, Chinaböller rein, die Klappe fliegt weg, verbranntes Papier.
Da auf der Brücke waren schon einige Leute, auch Kleinkinder. Was zum Teufel ...? Wir werfen Knaller in die Runde, es ist 5 Grad unter Null und die Eltern beschweren sich. Warum haben sie die Kinder hierhergebracht? An. lässt nicht nur Raketen aus der Hand starten, auch Knaller platzen in seiner Hand, er ist zu betrunken, um sie wegzuwerfen. Er lacht, die Haut an den Fingern ist in Fetzen. Ich zünde Raketen, bin aber schon zu langsam, um die Explosion noch zu sehen: Zünden….. wo ist sie? Auf dem Rückweg finden wir ein überfahrenes Reh im Pulverschnee, der Fuss ist gebrochen, abgebrochen, das Reh selbst lebt. Geben wir ihm den Gnadentod? Aber wie? Ich lege ihm den Arm um den Hals. Das Tier ist viel zu stark. Wir kommen überein, das der Kältetod sicher der Beste sein wird. Dann kamen wir wieder zu M.R.s Haus und er warf uns um 4 uhr morgens raus. Er wolle in Ruhe schlafen. Das Haus liegt an einer Autobahnabfahrt weitab vom Zentrum.
An. und ich liefen 1 Stunde durch den Frost. Dann rannten wir Strassenbahnen und Bussen hinterher. Was mir blieb, war eine 6 wöchige Erkältung.
Ich habe schöne Sylvester erlebt, in Leipzig, Tharandt, Freiberg und Helsinki. Aber noch keines in Dresden. Das hatte ich vergessen. Nun, was nicht ist, kann ja noch werden, um mich mal aus der flache-Sprüche-Kiste zu bedienen.
Ich habe schöne Sylvester erlebt, in Leipzig, Tharandt, Freiberg und Helsinki. Aber noch keines in Dresden. Das hatte ich vergessen. Nun, was nicht ist, kann ja noch werden, um mich mal aus der flache-Sprüche-Kiste zu bedienen.
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